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Channel: Emilio's Blog: Living with historical recordings (mainly Opera and classical)
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Elisabeth Höngen singt "Frauenliebe und -leben" (1950)

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Der Zyklus von Schumann ist bei mir in diesem Monat ein Ohrwurm, und ich habe noch eine weitere Version von 1950 mit Elisabeth Höngen gefunden. Über die Sängerin weiss ich nicht viel, und eigentlich ist sie zu "jung", um in mein Interessengebiet "Oper zwischen 1890 und 1945" zu fallen, aber die Aufnahme ist gut und hörenswert. Immerhin ist sie noch auf Schellack erschienen...


Elisabeth Höngen singt Frauenliebe und -leben


Am Flügel begleitet Ferdinand Leitner, den ich eher als Dirigenten kenne.


Ferdinand Leitner wurde am 4.III. 1912 in Berlin geboren und starb am 3.VI.1996 in der Schweiz. Seine Kurzbiographie:
Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Berlin, unter anderem Komposition bei Franz Schreker und Paul Hindemith sowie Dirigieren bei Julius Prüwer. 1929 Korrepetitor unter Carl Muck bei den Bayreuther Festspielen. In den dreissiger Jahren Pianist und Begleiter für Sänger und Instrumentalisten. 1935 wurde er  Assistent von Fritz Busch in Glyndebourne. 1939 Einberufung zur Wehrmacht. 1943–44 Kapellmeister am Theater am Nollendorfplatz in Berlin und 1945/46 an der Hamburgischen Staatsoper. 1946/47 Operndirektor an der Staatsoper in München. 1947–69 an den Württembergischen Staatstheatern Stuttgart, seit 1950 als Generalmusikdirektor. Daneben war er als Gastdirigent,unter anderem ständiger Dirigent der deutschen Spielzeit am Teatro Colón in Buenos Aires, und bei den Festspielen in München und Luzern tätig. 1969–83 war er am Opernhaus Zürich musikalischer Oberleiter und dann noch bis 1991 Gastdirigent.

Von Elisabeth Höngen habe ich leider keine großen Bilder gefunden. In allen Büchern in meinem Besitz, in denen sie abgebildet ist, sind die Bildchen so klitzeklein, dass es sich nicht lohnt, sie zu scannen. Deshalb hier zwei Bilder aus dem Internet, die ich von der Website der Bayreuther Festspiele habe...


Elisabath Höngen als Fricka Bayreuth 1951

Elisabeth Höngen, Portrait


Frauenliebe und -leben (Robert Schumann)

1. Seit ich ihn gesehen
2. Er, der Herrlichste von allen  (Mx. 01769-2 LKK, DGG 72009)
3. Ich kann es nicht fassen
4. Du Ring an meinem Finger (Mx. 01770-2 LKK, DGG 72009)
5. Helft mir, ihr Schwestern
6. Süßer Freund, Du blickest mich verwundert an (Mx. 01771-2 LKK, DGG 79010)
7. An meinem Herzen, an meiner Brust
8. Nun hast Du mir den ersten Schmerz getan (Mx. 01772-2 LKK, DGG 79010)

Elisabeth Höngen, Alt
Hermann Leitner, Klavier
Deutsche Grammophon Gesellschaft "Variable Micrograde 78"
Aufgenommen 17.II.1950 (lt. CHARM - auf den Platten steht 30.V.1950 - dies ist vermutlich dann das Datum, als die Pressmatritzen gemacht wurden)


DOWNLOAD MP3 256 kB/s


Zu Elisabeth Höngen und ihren Rollen steht sehr viel im Sängerlexikon - ich habe es deshalb etwas gekürzt:


Höngen, Elisabeth, Alt, * 7.12.1906 Gevelsberg (Westfalen), † 7.8.1997 Wien.
Sie trat schon mit 15 Jahren öffentlich als Geigerin auf, studierte dann Germanistik und Musikwissenschaft an der Universität und an der Musikhochschule Berlin; ihre Stimme wurde durch Hermann Weißenborn in Berlin ausgebildet. Sie debütierte 1932 in Berlin in dem Oratorium »Deborah« von Händel und als Opernsängerin  1933 am Stadttheater von Wuppertal und kam von dort 1935 an das Opernhaus von Düsseldorf, wo sie bis 1940 blieb. Bereits 1934 gastierte sie mit dem Wuppertaler Ensemble in Holland als Marcellina in »Figaros Hochzeit«. 1938 war sie wieder in Holland, jetzt mit dem Opernhaus von Düsseldorf, als Fricka in der »Walküre« zu hören. 1937 wirkte sie in Düsseldorf in der Uraufführung der Oper »Magnus Fahlander« von Fritz von Borries mit und in den deutschen Erstaufführungen der Opern »Der König von Yvetot« von J. Ibert (1936) und »Dafni« von Mulè (1939) mit. 1940-43 Mitglied der Dresdner Staatsoper. Hier nahm sie u.a. am 4.2.1942 in der Uraufführung der Oper »Die Zauberinsel« von H. Sutermeister teil. 1943 wurde sie an die Staatsoper von Wien berufen (Antrittsrolle: Ortrud im »Lohengrin«), zu deren prominentesten Künstlern sie während der folgenden 29 Jahre gehörte. Man feierte die Sängerin an der Mailänder Scala, an der Covent Garden Oper von London (1947 und 1959-60) am Teatro Colón von Buenos Aires, an der Grand Opéra Paris, in Amsterdam, Zürich, Berlin und München. 1951-52 war sie an der Metropolitan Oper New York tätig (Antrittsrolle: Herodias in »Salome«). Sie sang an der Metropolitan Oper auch die Waltraute im Nibelungenring und die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. In Wien wirkte sie 1965 in der Premiere von Strawinskys »The Rake's Progress« als Türkenbaba mit. Bedeutende Erfolge hatte sie bei den Festspielen von Salzburg, u.a. 1950 in der Titelpartie von Benjamin Brittens »The Rape of Lucretia«, 1948-49 als Orpheus von Gluck, 1948 und 1956 als Marcellina in »Figaros Hochzeit«, 1949-50 als Clairon im »Capriccio« von R. Strauss, 1958 in der Uraufführung der Oper »Julietta« von Heimo Erbse, dazu in vielen Konzertveranstaltungen. Die Künstlerin sang bei den Festspielen von Edinburgh und Bayreuth (1951 Fricka und Waltraute im Nibelungenring) sowie beim Maggio musicale Florenz. 1957 erhielt sie einen Ruf als Professorin an die Wiener Musikakademie, setzte aber ihre große Karriere weiter fort. 1971 nahm sie an der Wiener Staatsoper ihren Bühnenabschied, nachdem sie an diesem Haus allein 44 verschiedene Partien zum Vortrag gebracht hatte. Als letzte Partie sang sie im gleichen Jahr an der Wiener Volksoper die Principessa in »Suor Angelica« von Puccini.
Umfangreiche, schön gebildete Stimme, deren dramatische Ausdruckskraft und deren Stilgefühl Bewunderung erregten. Ihr großes darstellerisches Talent erwies sich in Partien wie der Klytämnestra in »Elektra«, der Lady Macbeth, der Herodias in »Salome«, der Amme in der »Frau ohne Schatten« und der Ortrud im »Lohengrin«. Sie galt als eine der großen Sänger-Schauspielerinnen ihrer künstlerischen Generation. 
Schallplatten: Nixa, Everest, Telefunken, HMV-Electrola (9. Sinfonie von Beethoven), Philips, DGG (»Elektra«, Liederzyklus »Frauenliebe und -leben« von R. Schumann) Columbia (Lied-Aufnahmen), Seraphim (»Hänsel und Gretel«), UORC (»Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Urania (»Macbeth« von Verdi), Decca (»Frau ohne Schatten«), Bruno Walter Society (vollständiger »Ring des Nibelungen«), Murray Hill (Erda im »Siegfried«, Fricka in »Rheingold« und »Walküre«), (Marcellina in »Figaros Hochzeit«), Cetra Opera Live (»Aida«), Rococo (zwei Aufnahmen »Elektra« in der Rolle der Klytämnestra), Melodram (f-moll Messe von Bruckner, Verdi-Requiem).Es sind zahlreiche Mitschnitte von Aufführungen auf Cetra (»Andrea Chénier«, Staatsoper Wien 1960) und auf weiteren Marken vorhanden (u.a.»Salome« aus der Staatsoper Wien von 1947).


Lit.: E. Wurm: »Elisabeth Höngen. Ein Künstlerbild« (Wien, 1966).

[Lexikon: Höngen, Elisabeth. Kutsch/Riemens: Sängerlexikon, S. 10988 (vgl. Sängerlex. Bd. 3, S. 1613 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]



PS. I have been asked by Barak to upload the music as FLAC files. I do it here, but I must admit that I have no program to edit and cut FLAC files and add tags to them. So the music here is "raw"; just the four sides of the records in four files. Hope you can use it!




Höngen FLAC download




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