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Channel: Emilio's Blog: Living with historical recordings (mainly Opera and classical)
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Der Tenor Fritz Soot (1878 - 1965)

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Fritz Soot ist, wie John Gläser, ein Tenor, der eine lange und gute Karriere in Deutschland hatte, aber international wenig in Erscheinung getreten ist und deshalb heute vielfach vergessen wird. Ich schätze ihn sehr und möchte ihn deshalb hier vorstellen.



Das Sängerlexikon schreibt über ihn:

Soot, Fritz, Tenor, * 20.8.1878 Wellersweiler bei Neunkirchen (Saar), † 9.6.1965 Berlin; er war 1900-07 als Schauspieler am Hoftheater von Karlsruhe tätig, studierte aber gleichzeitig Gesang (später noch Schüler von Karl Scheidemantel in Dresden). Er debütierte 1908 an der Hofoper von Dresden als Tonio in der »Regimentstochter« von Donizetti. An diesem Opernhaus sang er am 25.1.1909 eine kleine Partie in der Uraufführung von »Elektra«, am 26.1.1911 in der Uraufführung des »Rosenkavaliers« von R. Strauss die Partie des italienischen Sängers. 1913 nahm er dort an der Uraufführung der Oper »Coeur As« von E. Künneke teil. Während des Ersten Weltkrieges diente er in der deutschen Armee. 1918 nahm er seine Karriere an der Stuttgarter Oper wieder auf, wo er vom lyrischen in das heldische Tenorfach wechselte und sich auf den Wagner-Gesang spezialisierte. Am 21.10.1919 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Die Kronenbraut« (»Kronbruden«) von Ture Rangström mit. Bis 1922 sang er in Stuttgart und war dann 1922-44 gefeiertes Mitglied der Berliner Staatsoper. Hier sang er am am 21.10.1924 in der Uraufführung von Ernst Kreneks Oper »Die Zwingburg«, am 14.12.1925 in der Uraufführung des »Wozzeck« von Alban Berg die Partie des Tambourmajors. Er trat an der Staatsoper Berlin weiter in den Uraufführungen der Opern »Fredigundis« von Franz Schmidt (19.12.1922), »Christoph Columbus« von Darius Milhaud (5.5.1930), »Das Herz« von Hans Pfitzner (12.11.1931), »Der Prinz von Homburg« von Paul Graener (1935) und in den Erstaufführungen der Opern »Jenufa« von Janácek (1924 als Laça) und »Mefistofele« von Boito auf. Ferner sang er in den Uraufführungen, »Doktor Faust« von Busoni (1927 als Mephistopheles) und »Schwanda der Dudelsackpfeifer« von J. Weinberger (1929 als Babinski).  1930 wirke er an der Berliner Kroll-Oper in der deutschen Erstaufführung von Janáceks »Aus einem Totenhaus« mit. 1924-31 hörte man ihn bei den Festspielen von Zoppot als Siegmund, als Siegfried, als Parsifal und als Lohengrin. 1921 zu Gast an der Wiener Staatsoper, 1927 nochmals an der Staatsoper Dresden. Er trat frühzeitig für das Musikschaffen von Arnold Schönberg ein, und galt als hervorragender Interpet der Partie des Waldemar in den »Gurreliedern« dieses Komponisten. Er gastierte 1924-25 an der Covent Garden Oper London als Walther von Stolzing, als Tristan und als Siegfried. Seit 1935 wirkte er an der Berliner Staatsoper als Spielleiter und Chef des künstlerischen Betriebsbüros. 1946-52 sang er wieder an der Staatsoper Berlin Partien aus dem Charakterfach, 1946-48 zugleich an der Städtischen Oper Berlin. Am 17.3.1951 wirkte er an der Staatsoper Berlin in der Uraufführung der Oper »Das Verhör des Lukullus« von Dessau mit.

Er sang Aufnahmen auf Pathé, Odeon und Polydor. Unter seinen Pathé-Aufnahmen befinden sich auch zwei Rezitationen.



[Lexikon: Soot, Fritz. Kutsch/Riemens: Sängerlexikon, S. 22970 (vgl. Sängerlex. Bd. 5, S. 3293 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]


Meine Playlist beinhaltet Teile der Preiser-LP LV 143 sowie eigene Schellacks. Die LP wurde wohl mit Aufnahmen aus dem Besitz von Soot zusammengestellt, denn sie enthält viele unveröffentlichte Titel.


Fritz Soot - Playlist


  1. Rheingold - Immer ist Undank Loges Lohn      
      Odeon unpublished (1922), Mx. xxB 6757
  2. Tannhäuser - Stets soll nur Dir                           
      Schallplatte Grammophon (1923/4) 62446, Mx. 2744 ar
  3. Tannhäuser - Romerzählung (Inbrunst im Herzen)
      Schallplatte Grammophon (1923/4) 65799, Mx. 1469 as / 1474 as)
  4. Lohengrin - Atmest Du nicht
      Grammophon (1928) 66728, Mx. 899 bm
  5. Walküre - Zauberfest bezähmt ein Schlaf
      Schallplatte Grammophon (1923/4) 62446, Mx. 2745 ar
  6. Siegfried - In Leid zu den Wipfeln
      Odeon unpublished (1922), Mx. xxB 6761
  7. Siegfried - Siegfrieds Tod (Brünnhilde, heilige Braut)
      Odeon unpublished (1922), Mx. xxB 6762
  8. Tristan  und Isolde - Wohin nun  Tristan scheidet
      Schallplatte Grammophon unpublished (1924) Mx. 984 av
  9. Parsifal - Nur eine Waffe taugt
      Schallplatte Grammophon (1924) 65812, Mx. 981 av
10. Fidelio - In des Lebens Frühlingstagen
      Grammophon (1928) 66728, Mx. 901 bm
11. Tiefland - Ich grüß' noch einmal meine Berge
      Grammophon unpublished (1928), Mx. 1417 bk
12. Othello - Verräter, Weiche!
      Grammophon unpublished (1928), Mx. 1416 bk
13. Bajazzo - Scherzet immer
      Schallplatte Grammophon (1924) 62445, Mx. 2732 ar
14. Bajazzo - Jetzt spielen
      Schallplatte Grammophon (1923) 62445, Mx. 2054 ar
15. Wanderlied (Schumann)  (& Waldemar Liachowsky - Klavierbegleitung)
      Grammophon (1927) 66433, Mx. 13 bi
16. Frühlingsfahrt (Schumann)  (& Waldemar Liachowsky - Klavierbegleitung)
      Grammophon (1927) 66433, Mx. 12 bi

No. 6 is with unknown baritone as Hagen and beginns with Hagen's "Trink' erst, Held, aus meinem Horn". Does anyone recognize the voice?


DOWNLOAD MP3



Soot als Linkerton (Madame Butterfly) 1910


Wer noch mehr über Soot lesen möchte, kann dies  HIER  tun.



Here I introduce the tenor Fritz Soot, who had a long career in Germany, but did not sing much in other countries. His recordings fall into the time of the end of acoustic and beginning of electric recording and, as these were times of an economic crisis, only had a limited circulation. He started as an actor and later became a singer and made his debut at the age of 30 in Dresden as Tonio in La figlia di Regimento. After the first World War he came to the Berlin opera in 1922, where he stayed until 1944. At the beginning he focused on Heldentenor roles, but could not sing this repertoire too long. Since the 30ies he also sometimes worked as a kind of stage director and sang minor roles, also after the war until 1952. It is reported that he made some private Lied recordings arond his 80th birthday, but nobody never heard them...
The recordings come from a Preiser LP with many unpublished recordings (from the posession of the singer) and from own shellacks (Nos. 4, 10, 15, 16). He did not make many recordings, and there is not much more to be found.

You can read about him, if you are able to read German, and look at some more photos in my other blog,









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