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Channel: Emilio's Blog: Living with historical recordings (mainly Opera and classical)
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Heute vor 100 Jahren gestorben: Rudolf Berger

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Rudolf Berger als Lohengrin


Heute erinnere ich an den Tenor und vormaligen Bariton Rudolf Berger, der am 27.Februar 1915, also vor genau 100 Jahren, starb. Über ihn und seinen Tod schrieb ich bereits in einem früheren Blog-Artikel. Heute erinnere ich noch einmal an das "runde Jubiläum" und bringe noch etwas neue Musik, die thematisch auch zu meinem vorletzten Beitrag über die erste "Faust"-Gesamtaufnahme passt. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass Odeon und Gramophone darum konkurrierten, ganze Opern oder Opernszenen aufzunehmen, und dass die Gramophone, vom Umfang der Projekte her gesehen, die Nase vorne hatte. Ein Jahr später als der komplette "Faust" bei der Gramophone erschien, brachte Odeon die komplette Brautgemachsszene (erster Teil des dritten Aktes) aus "Lohengrin" auf 10 Schallplattenseiten heraus. Die Sänger waren Rudolf Berger als Lohengrin und Emmy Destinn als Elsa. Begleitet wurden sie von Odeon-Orchester unter August Pilz und dem Chor der Hofoper Berlin. Die Szene passte auf 9 Plattenseiten, und um die zweite 30cm-Platte zu füllen, wurde noch als Orchesterstück eine "Fantasie aus Lohengrin" aufgenommen.



Rudolf Berger in Lohengrin - hier noch als Bariton in der Rolle des Telramund




Lohengrin 3. Akt "Brautgemach"

  1. Ouvertüre (xB 4739, 99369)
  2. Treulich geführt (Chor, xB 4689, 99397) 
  3. Wie Gott euch selig weihte (Chor, xB 4690, 99398)
  4. Das süsse Lied verhallt (xxB 4683, 80041)
  5. Wie hehr erkenn ich unser Liebe Wesen (xB 4684, 50649)
  6. Atmest du nicht mit mir (xB 4740-3, 50651)
  7. Ach, könnt ich deiner wert erscheinen (xB 4685, 50650)
  8. Höchstes Vertrau'n (xxB 4681-3, 80043)
  9. Ach, dich an mich zu binden (xxB 4686, 80042)
10. Fantasie aus Lohengrin (xxB 4741, 76044)

Rudolf Berger, Lohengrin (Tenor)
Emmy Destinn, Elsa (Sopran)
Chor der Berliner Hofoper
Odeon-Orchester, Ltg. August Pilz
rec. ca. Sept. 1909

xB = 27 cm records, xxB = 30 cm records

DOWNLOAD MP3


Die Aufnahmen stammen von einer CD und sind relativ stark gefiltert. Etwas "roher" im Klang und damit meinem Geschmack näher sind die Überspielungen auf der Rudolf Berger gewidmeten Preiser-LP. Sie wurde von mir bereits vor drei Jahren hochgeladen und kann HIER heruntergeladen werden. Nähere Angaben dazu finden sich HIER.

Der Text zur Preiser-LP von Einhard Luther gibt viele wertvolle Informationen:

"Nach Meinung mancher Opernfachleute geht der echte Heldentenor des Wagnerfaches aus dem Bariton hervor; zahlreiche historische Beispiele scheinen diese Theorie zu bestätigen, angefangen von dem legendären Albert Niemann, über Erik Schmedes, Alfred von Bary, Lauritz Melchior oder Set Svanholm bis zu Ramon Vinay; nimmt man jene Tenöre hinzu, die während ihrer Studienzeit den Wechsel vom Bariton zum Tenor vollzogen haben, wie etwa Ludwig Suthaus oder Günther Treptow, so sind die sogenannten „gezogenen" Tenöre tatsächlich in der Überzahl.

Ein Schulbeispiel für eine derartige Entwicklung war der aus Brünn stammende Sänger Rudolf Berger. Am 11. April 1874 geboren, studierte er in seiner Heimatstadt bei dem einstmals weltberühmten Heldenbariton Adolf Robinson, zur gleichen Zeit wie sein späterer Fachkollege Leo Slezak. Mit Slezak zusammen debütierte er auch, gerade 22 Jahre alt, als Telramund in „Lohengrin" im Jahre 1896 in Brünn. Während Slezak die Anfängerjahre an kleineren Bühnen nicht erspart blieben, kam Berger über eine kurze Zwischenstation in Ölmütz bereits 1898 an die damalige Berliner Hofoper. Als Charakter-md Heldenbariton wurde er sehr schnell bekannt; bei der Berliner Erstaufführung der Oper „Feuersnot" von Richard Strauß im Jahre 1902 sang er den Kunrad.

Bereits 1901 tritt Berger zum ersten Mal in Bayreuth auf, und zwar in der Rolle des Klingsor; 1906 und 1908 war er wiederum als Klingsor, Gunther und Amfortas Gast auf dem Grünen Hügel. Während der Festspiele 1908 hörte ihn der amerikanische Gesangspädagoge Oskar Sänger und wies ihn auf den Tenorcharakter seiner Stimme hin. Berger unterbrach daraufhin seine Karriere und stu-lierte erneut bei Sänger in New York; am 31. August 1909 begann er als Lohengrin in der Königlichen Hofoper in Berlin seine Karriere als Heldentenor. Innerhalb weniger Monate hatte er ein umfangreiches Repertoire bereits öffentlich dargestellt; sein Rollenkreis umfaßte nicht nur das spezifische Wagnerfach, sondern auch lyrischere Par­tien wie den Don Jose, den Linkerton und den Tamimo. Aber auch die extrem hoch liegenden Tenorhelden der Meyerbeeropern, Prophet, Raoul und Vasco lagen im Bereich seiner Stimme. Als Heldentenor wurde Berger weltberühmt; er gastierte in diesem Fach an der Wiener Hofoper, in London, Prag, Paris und Amsterdam.

1913 heiratete er die Sopranistin Marie Rappold, die zu jener Zeit schon ein Star der Metropolitan Opera war.

1914 trat Berger zum ersten Mal in Amerika auf; sein Debüt fand im Opernhaus von Brooklyn in der Rolle des Lohengrin statt. Im April 1914 war Berger zum ersten Mal in der Metropolitan Opera zu hören; seine Antrittsrolle war der Siegmund in „Die Walküre". Mit Tristan, Tannhäuser, Lohengrin, Stolzing, Parsifal und Siegfried sang er das gesamte Wagnerfach des damaligen Met-Spielplanes, aber auch als Tamino war er erfolgreich.

Zu Beginn des 1. Weltkrieges meldete er sich freiwillig zur öster­reichischen Armee, wurde aber nach wenigen Monaten freigestellt und trat wieder an der Metropolitan Opera auf; am 27. Februar 1915 starb er unerwartet auf dem Höhepunkt seiner Karriere; er war keine 41 Jahre alt.

Seine Stimme, die im Baritonfach schon den späteren Tenor erahnen läßt und als Heldentenor eigenartigerweise wesentlich fülliger und baritonaler klingt, ist auf zahlreichen Schallplatten sowohl seiner Bariton - wie seiner Tenorkarriere erhalten geblieben. Vor allem seine späten Aufnahmen aus den Jahren 1913 und 1914 lassen erkennen, daß er den Zenith seiner künstlerischen Fähigkeiten gerade erst erreicht hatte, und daß mit ihm ein Wagnersänger lange vor seiner Vollendung dahinging; ein Tenor, dem es möglich gewesen wäre, ein Jahrhundertsänger zu werden, wenn ihm genügend Zeit zu künstleri­scher Ausreifung geblieben wäre. (Einhard Luther)"



Zuletzt noch einmal die Schilderung über die Todesumstände von Rudolf Berger. In meinem Artikel von vor drei Jahren habe ich die Ausschnitte aus dem Buch [Einhard Luther “Helden am geweihten Ort, Biographie eines Stimmfachs (Teil 2), Wagnertenöre in Bayreuth 1884 – 1914“, Edition Omega 2002, Trossingen und Berlin] als Bild gepostet. Nun habe ich die Bilder noch einmal mit dem Finereader in Text übertragen:



Rudolf Berger als Don Giovanni


-- Anfang 1915 kehrte er [Rudolf Berger] zu seiner zweiten Met-Sai­son nach New York zurück. Er begann mit zwei "Walküre"-Aufführungen am 4. und 13. Februar. Für den 18. Februar 1915 hält Irving Kolodin in seiner "Geschichte der Metropolitan-Opera" fest:

"Bergers Siegfried in der Götterdämmerung brach­te ihm Ehrungen ein, weil er trotz einer schmerz­haften Rippenfellentzündung auf die Bühne ging, aber es war ein fragwürdiges Heldentum. Er starb einige Tage später an Herzversagen."
Der Bassbariton Carl Braun, als Wotan und Ha­gen Bergers Partner in seinen drei letzten Opern­aufführungen, erinnerte sich noch vierzig Jahre später an Bergers dritten Abend:

"Berger kam schon krank in New York an; er hat­te die ganze Überfahrt im Bett zugebracht. Trotz­dem war er fest entschlossen, seinen Vertrag zu erfüllen. Als Siegmund schien er sich recht frei bewegen zu können, obwohl er nicht ganz so dy­namisch spielte wie gewohnt. Seiner Stimme war nichts von einer Indisposition anzumerken. Sie schien im Gegenteil gereifter und ausdrucksvol­ler als noch im Vorjahr.

Für immer unvergeßlich ist mir die "Götterdäm­merung" vom 18. Februar 1915. Es ist vielleicht möglich, daß ich erst nachträglich empfand, was ich heute für meine Gefühle während der Auffüh­rung halte. Aber ich habe später oft mit Melanie Kurt, Margarete Arndt-Ober, Hermann Weil und Otto Goritz über diesen Abend gesprochen, denen es ähnlich wie mir ging: Auch sie hielten diese "Göt­terdämmerung" für eine der stimmungsvollsten und erschütterndsten ihrer doch gewiß langjährigen Tätigkeit. Wir alle hatten den Eindruck, als habe Berger gewußt, daß dies seine letzte Opernvorstel­lung sein würde; als ob es sich an diesem Abend um seinen Schwanengesang handelte.

Er trat mit einem festen Stützverband um den Ober­körper auf, weil ihn jeder Atemzug schmerzte. Wir erfuhren davon nur, weil er uns bat, ihn so wenig wie möglich zu berühren, was sonst durchaus nicht seine Art war. Während der Vorstellung war er so beweglich wie sonst auch, mied aber jeden Kör­perkontakt. Während der Rheintöchterszene wur­de zum ersten Mal deutlich, wie schwer ihm jede Bewegung fiel. Während seiner Erzählung bat er mich, ihm unauffällig den Rücken zu stützen. Sieg­frieds "Ermordung" haben wir kaum markieren können. An ein schnelles Aufspringen seinerseits, was er sonst immer tat, war nicht zu denken. Er richtete sich etwas auf und hatte Mühe, sich so zu halten, bis ich ihm den Speer andeutungsweise in den Rücken stieß. Ich habe als Hagen keinen Sieg­fried vorher und nachher so behutsam "getötet". Hermann Weil, der Gunther des Abends, hatte sich vorsorglich hinter ihn gekniet und hielt ihn bei sei­nem Todesgesang behutsam fest. Ich meine noch heute, er hat damals ganz bewußt Abschied ge­nommen. Als er von der Bühne getragen wurde, hatten wir alle das Gefühl, es würde keine Rück­kehr für ihn geben. Trotzdem ließ er sich nicht neh­men, von uns unauffällig gestützt und geleitet, auch vor dem Vorhang zu erscheinen.Noch am selben Abend wurde er ins Krankenhaus gebracht. Dort ist er dann zehn Tage später ge­storben."

Nach Deutschland wurde Bergers Tod mit einiger Verzögerung und so verschwommen berichtet, dass im Bühnenjahrbuch ein recht allgemein gehalte­ner Nachruf erschien, der nicht einmal das genaue Todesdatum nannte, sondern nur "Anfang März" angab und nach kurzem Lebenslauf schloss:

"Im Begriff, von New York heimzukehren, ereilte ihn, der sich dort erst unlängst mit der Primadon­na Maria Rappold vermählt hatte, ein jäher Tod. Ob eine schleichende Krankheit, ob eine Augen­blicksursache diesen herbeigeführt, war nicht er­sichtlich. Die Kunstwelt beklagt in ihm einen ihrer höchstbegabten Meister, inmitten seines Vollwirkens Hinweggenommenen -, seine Umgebung einen lie­benswürdigen Menschen, von stets hilfsbereitem Gemüt. Nur 40 Jahre ist Rudolf Berger alt gewor­den. Zu Beginn des großen Krieges stand er einige Wochen als Offizier beim österreichischen Heer, war aber seinem Kunstberufe bereits zurückgege­ben, als das Schicksal ihn abberief."
Als Rudolf Berger am 27. Februar 1915 starb, hatte er den Höhepunkt seiner Tenorkarriere noch nicht erreicht. Eigens für New York hatte er den jungen Siegfried, Loge und Florestan studiert, zu denen er nun nicht mehr kam. Sein erklärtes Ziel war, auch in Bayreuth einmal in seinem neuen Fach aufzutreten. Nach Carl Brauns Meinung ging mit Berger einer der größten deutschen Heldentenöre lange vor der Zeit dahin. --



Rudolf Berger als Nelusko in "Die Afrikanerin" von Meyerbeer"



Above I remind you to the death of Rudolf Berger, who died 100 years ago on Feb. 27th, 1915 from a kind of sepsis and pleurisy. He was only 40 years old and had changed seven years before from baritone to tenor. Above you can read a report of his last performance at the Met as a very sick man, who died a few days later in hospital. You also find the recording of the first part of the third act "Lohengrin" with Emmy Destinn, which was made by Odeon in autumn 1909 on ten sides (two 12-inch and tree 10-inch records). It comes from a CD and is more filtered than I would appreciate, but it is good enough to listen to the records which are hard to find in original form.

My other postings from Feb. 2012 about Rudolf Berger are also still on the web, and there you also find my transfer of the Preiser LP dedicated to him (links in the German text).

Anyone interested in the Berlin Court Opera in the first decade of the last century will find fine pictures here: http://operaonpaper.blogspot.de/2015/02/leporello-16-bildnisse-von-der.html


Rudolf Berger in "Die Heirat wider Willen" von Humperdinck



Hans Duhan singt Schuberts Winterreise (1928)

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Hans Duhan, probably as Pierrot in "Die tote Stadt" from Korngold

Nach längerem Bearbeiten präsentiere ich hier die Winterreise mit Hans Duhan. Ich bin mit der Version nicht sehr zufrieden, denn die Aufnahmen haben die typischen Nachteile einer frühen elektrischen Aufnahme. Das elektrische Aufnahmeverfahren war gerade einmal zwei Jahre im Gebrauch, und die Ergebnisse waren noch nicht die besten. Die Aufnahmen sind diskantlastig (d.h. die Höhen sind zu stark betont) und der dynamische Abstand zwischen der lautesten Stelle der Aufnahme und dem Pegel des Grundrauschens ist nicht sehr hoch. Von einem warmen, natürlichen Aufnahmeklang war man noch weit entfernt. Und zuletzt sind die Auslaufrillen noch ziemlich gewaltsam eingefügt, so dass mehr als einmal der letzte Ton des Klaviers nicht ausklingen kann, sondern abgeschnitten wird. Ich habe mich aber entschieden, wie bisher die Aufnahmen nicht zu filtern und den Klang nicht zu verändern, auch wenn es anders "schöner" klingen könnte. Die Aufnahmen sind wie immer nur entknackt (teilweise manuell) und in der Lautstärke optimal ausgesteuert. Dafür liefere ich dieses mal eine verlustfreie FLAC-Version mit, so dass jeder, der möchte und gute Bearbeitungsprogramme hat, sich selbst versuchen kann, mit dem Ausgangsmaterial den Klang der Aufnahmen noch zu verbessern.

Über die verschiedenen Takes der einzelnen Stücke habe ich bereits etwas geschrieben. Bei den mir zur Verfügung gestellten Platten handelte es sich in den Fällen, wo ich die Stücke bereits aus anderer Quelle veröffentlicht hatte, um genau die gleichen Takes wie bei meinen anderen Exemplaren, so dass ich immer noch nicht den Beweis antreten kann, ob verschiedene Takes des gleichen Liedes, evtl. sogar mit verschiedenen Pianisten, veröffentlicht wurden.

Insgesamt gefällt mir die Aufnahme sehr gut. Diese erste Gesamtaufnahme der Winterreise bleibt auch nach fast 90 Jahren noch aktuell und in gewisser Weise sogar modern. Hans Duhan singt als Erzähler, der sich an Emotionen erinnert und über Emotionen berichtet, aber er stellt diese nicht in expressiver Weise dar oder hebt sie besonders heraus. Die Lieder haben alle einen ruhigen, gleichmäßigen, warmen Fluß und bilden eine Einheit. Die Idee des Zyklus wird besonders herausgestellt. Die Tempi sind eher moderat, teilweise sogar sehr langsam (Nr. 16). Hans Duhan erweckt beim Hörer Sympathie und Verständnis für den Erzähler und sein Leiden und bildet als Sänger nicht den Erzähler nach, sondern ist ein Mittler zwischen dem Erzähler und dem Hörer, Diese "moderne" Haltung passt dazu, dass er an der Wiener Oper nicht nur als Darsteller, sondern auch als Regisseur und Dirigent arbeitete. Die Begleiter arbeiten zweckdienlich mit, wobei mir Lene Orthmann etwas exaltierter und extremer (z.B. die Begleitfiguren zu "Im Dorfe") das "Besondere" sucht als Ferdinand Foll. Trotz der reduzierten technischen Qualität (ich würde 3,5 von 5 Punkten vergeben, wenn ich die technische Qualität der Aufnahmen bewerten sollte) handelt es sich um eine künstlerisch vollgültige Aufnahme, mit der Hans Duhan Pionierarbeit geleistet hat.

Die Veröffentlichten Takes sind:


Nr.


Matrix

Cat. Nr.

Pianist

Date

1

Gute Nacht

CK 2946-2

ES 383

Foll

27-4-28

2

Wetterfahne

CK 2947-2

ES 383

Foll

27-4-28

3

Gefrorne Tränen

BK 2948-1

ER 270

Foll

27-4-28

4

Erstarrung

BK 2949-1

ER 270

Foll

27-4-28

5

Lindenbaum

CK 2950-2

ES 384

Foll

2-5-28

6

Wasserfluth

CK 2951-2

ES 384

Foll

2-5-28

7

Auf dem Flusse

CK 2952-2

ES 385

Foll

2-5-28

8

Rückblick

CK 2953-1

ES 385

Foll

2-5-28

9

Irrlicht

BK 2954-2

ER 271

Foll

2-5-28

10

Rast

BK 2955-2

ER 271

Foll

2-5-28

11

Frühlingstraum

CK 2956-1

ES 386

Foll

2-5-28

12

Einsamkeit

CK 2957-2

ES 386

Foll

2-5-28

13

Post

BK 2958-2

ER 272

Foll

2-5-28

14

Greise Kopf

BK 2959-2

ER 272

Foll

2-5-28

15

Krähe

BK 2960-2

ER 274

Foll

4-5-28

16

Letzte Hoffnung

CL 4400-2

ES 392

Orthmann

11-7-28

17

Im Dorfe

CL 4399-1

ES 392

Orthmann

11-7-28

18

Stürmische Morgen

BK 2963-1

ER 274

Foll

4-5-28

19

Täuschung

BL 4398-2

ER 275

Orthmann

11-7-28

20

Wegweiser

CL 4402-1

ES 393

Orthmann

11-7-28

21

Wirtshaus

CL 4403-1

ES 393

Orthmann

11-7-28

22

Mut

BK 2967-1

ER 275

Foll

4-5-28

23

Nebensonnen

BL 4401-1

ER 276

Orthmann

11-7-28

24

Leiermann

BK 2969-1

ER 276

Foll

4-5-28




MP3 256 KB/s DOWNLOAD

DOWNLOAD FLAC Part 1

DOWNLOAD FLAC Part 2




So here it comes finally, the Winterreise with Hans Duhan. I am not quite content with the technical quality of the recording because it has the usual faults of early electrical recording (which was used since only two years when the Winterreise was recorded): too much treble, no warm sound, a bad signal to noise ratio and rudely put final grooves which cut the end of the last fading piano tones in some of the sides. But it is still a very fine recording, which seems to be "modern" to me. Hans Duhan sings as a narrator, who tells about emotions, but does not exhibit them. He keeps a consistent tone over all the Lieder, does not put outside the "hits" like Lindenbaum and Frühlingstraum and emphasizes in this way the cyclical character of the songs. He is a kind of intermediary between the listener and the hero of the songs.

As far as I know, this is the first complete recording of the cycle, and also Hans Duhan was the first singer who recorded all three Schubert cycles (all in 1928, the 100st year of Schubert's death).  Meanwhile I have learned that the Schwanengesang was published by Pristine Classics , and I have bought it there. [If you cannot afford it doing the same just tell me and I will let you listen to my Copy ;-) ] So all the three recordings are available now, together with the Schöne Müllerin which was published earlier in my blog.


MP3 DOWNLOAD (same as above)

This time also a lossless FLAC version (Links: see above) of the recordings is given - for the case that you want to work on the improvement of the recordings for yourself. I have only decrackled them and put them at optimal volume, but not filtered them unless a 45 Hz rumble filter - as it is my philosophy.


PS. If you want to know what is state of the art in modern Winterreise interpretation (even if it is a matter of taste anyhow), I can strongly recommend you the interpretation of the English soprano Alice Coote. I came over it by chance in "Opera y mas" http://crudaopera.blogspot.de/2013/05/alice-coote-schubert-winterrise.html and got struck when listening how fine, sensible, cautiously unexited but also highly sensitive this singer comes along with the cycle - even if normally I would prefer a man singng it. It is a live recording, and at the end the audience, which kept the breath all the time, explodes in enthusiasm. My favourite modern recording!



Richard Tauber singt Lieder von Schubert und Schumann

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Richard Tauber Wien 1933


Bereits gut ein Jahr vor den Aufnahmen von Hans Duhan auf HMV brachte die Odeon 1927 ein Album mit Aufnahmen von Richard Tauber heraus, das auf sechs 25-cm-Platten zwölf Lieder aus der Winterreise enthielt. Welch ein Unterschied zu den Aufnahmen von Hans Duhan! Nicht nur dadurch, dass Tauber ein Tenor und Duhan ein Bariton war, setzen die Aufnahmen ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Richard Tauber hatte das wesentlich schönere Stimm-Material. Seine Aufnahme setzt ganz auf Legato und das Spiel mit den Registern der Stimme und seiner Fähigkeit zu wunderschönen Pianissimi. Sein stärkerer Gefühlseinsatz durch sein Ausspielen der Kontraste erscheint aus heutiger Sicht manchmal unangemessen. Dennoch singt er enorm musikalisch, und die Aufnahmen haben ein klares "Gesicht" und ein eigenes Profil, dem man die Mühelosigkeit des Singens staunend anmerkt. Seine emotionale Haltung zum Helden des Zyklus ist weniger einheitlich und eindeutig als bei Duhan: scheinbar zärtliche und innige Momente (Frühlingstraum, Post) wechseln sich mit effektvoll eingesetzten Ausbrüchen (die Steigerung in der ansonsten lyrisch angelegten "Krähe" oder das Wort "matt" im Wegweiser, der am Ende etwas lamoryant wird) ab. Schon das erste Lied ist vom Ansatz her eher ein Zwiegespräch mit der Geliebten im Gegensatz zur Erzählung des Scheidenden bei Duhan. Insgesamt geht Tauber den Zyklus eher lyrisch an und kommt zu Interpretationen, die sehr einprägsam und damit im wahren Sinne des Wortes eindrucksvoll sind. Ich kenne die Aufnahmen, im Gegensatz zur Duhan-Winterreise, schon seit vielen Jahren und habe sie immer gerne gehört. Zwar immer wieder mit etwas Kopfschütteln, aber insgesamt doch mit großem Vergnügen.

Hinzugefügt habe ich bei meiner Playlist weitere Liedaufnahmen von Tauber von Schubert und Schumann, einige mit Orchesterbegleitung. Unter den vielen hundert Aufnahmen von Tauber (ich habe keine gedruckte Diskographie zur Hand, um es genau zu sagen) gibt es viele schöne Liedaufnahmen. Bereits zu Beginn seiner Aufnahme-Karriere ab 1919 nahm er viele Lieder auf (hier vertreten: Dichterliebe und Schumanns Wanderlied). Diese Fähigkeit von Tauber ist heute durch seine Operetten-Erfolge etwas in Vergessenheit geraten. Fast alle seine Liedaufnahmen sind sehr gut. Hier möchte ich besonders die Schumann-Aufnahmen mit Percy Kahn hervorheben, die hervorragend sind. Das dritte Lied aus der Dichterliebe ("Die Rose, die Lilie...") singt er auf einem Atem, ohne zwischendurch Luft zu holen. Das ist zwar ein bischen Show, aber... er kann's!



Richard Tauber singt Lieder von Schubert und Schumann



Die Winterreise (Schubert)


  1. Gute Nacht (Nr. 1, Matrix Be 5849-1)
  2. Der Lindenbaum (Nr. 5, Matrix Be 5851-1)
  3. Wasserflut (Nr. 6, Matrix Be 5850-1)
  4. Rückblick (Nr. 8, Matrix Be 5852-2)
  5. Frühlingstraum (Nr. 11, Matrix Be 5853-1)
  6. Die Post (Nr. 13, Matrix Be 5854-1)
  7. Die Krähe (Nr. 15, Matrix Be 5855-1)
  8. Der stürmische Morgen (Nr. 18, Matrix Be 5856-1)
  9. Der Wegweiser (Nr. 20, Matrix Be 5857-1)
10.  Das Wirtshaus (Nr. 21, Matrix Be 5858-1)
11. Mut (Nr. 22, Matrix Be 5859-1)
12. Der Leiermann (Nr. 24, Matrix Be 5860-1)

 rec. 20.VI.1927, Piano: Mischa Spoliansky, Odeon O-4908 bis O-4913


Zwei Lieder von Schubert


13. Der Wanderer (Schubert, Matrix xxB 7955, O-8343)
Orchester, Dirigent Ernst Hauke, rec. 28.I.1928


14. Der Doppelgänger (Schubert, Schwanengesang Nr. 13, Matrix Be 10217-2, O-4523)
Orchester, Dirigent Frieder Weißmann, rec. 1.II.1933



Dichterliebe (Schumann)


15. Nr. 1 - 3: Im wunderschönen Monat Mai / Aus meinen Tränen spriessen /
      Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne (Matrix xxB 6490, XX 80103)
16. Nr. 4, 5 und 7: Wenn ich in deine Augen seh' / Ich will meine Seele tauchen /
      Ich grolle nicht (Matrix xxB 6491, XX 80104)
Unknown Pianist, rec. ca. 1921


17. Nr. 13: Ich hab im Traum geweinet (Matrix CE 7162)
Piano: Percy Kahn, rec. Sept. 1935


Aus Myrthen op. 25 (Schumann)


18. Widmung op.25.1 (Matrix CE 7157)
19. Der Nussbaum op. 25.3 (Matrix CE 7160)
20. Aus den östlichen Rosen op. 25.25 (Matrix CE 7158)
Piano: Percy Kahn, rec. Sept. 1935


Vier Lieder von Schumann


21. Mondnacht (Matrix CE 7161)
Piano: Percy Kahn, rec. Sept. 1935


 

22. Die Lotosblume (Matrix Be 5797, O-4957)
Orchester, Dirigent Ernst Hauke, rec. 17.V.1927

 

 
23. Die beiden Grenadiere (Matrix CE 9930)
Unknown Pianist, rec.19.VI.1939

24. Wanderlied op. 34.3 (Matrix xxB 6838, O-8036)
Piano: Dr. Karl Besl, rec. 9.III.1923




DOWNLOAD MP3



Above you find Richard Tauber's version of the Winterreise from 1927. He recorded only the half of the cycle, and his recordings differ much from the interpretations of Hans Duhan. Tauber puts on his extraordinary vocal means and the fine sound of his voice and keeps always a strict legato, which sometimes seems a bit too tender for today's ears. His strong contrasts between piano legato phrases and some emphasized highlights (for example in the "Krähe" or in "Wegweiser") seem to be a bit exaggerated. But on the other hand: what a fine singer, what impressive interpretations! I know them for many years and have always liked to listen to them , even if I have to shake my head at some moments.

Included are also other recordings of Schubert and Schumann from Tauber, who liked to record Lieder from the begin of his career on. This preference of him is today forgotten because of his great operetta career and the lots of money he earned with this. But - I just read the very fine chronology of Tauber's life by Daniel O'Hara (to be found here - it can be downloade as a pdf-file) and found that he had a high standard of living, but died as a rather poor man, who worked hard and gave often two concerts a day to earn his living during the war, which he spent in England because he could not longer travel abroad.

From the Schumann Lieder I recommend the recordings with Percy Kahn from 1935, which show him in his prime. Sometimes a bit perfumed, but beautifully sung with a great beauty and sureness. And the third Lied of the Dichterliebe ("Die Rose, die Lilie..." in track 15) is sung in one breath (or does he actually breathe in the tenth of a second after "die Eine"?). Surely this is a bit of a showpiece, but: he is able to perform this trick...



Schellack im Web: Die sächsische Landesbibliothek in Dresden

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There are many sources in the web, where one can download historical recordings for free. I am just discovering some of these, and it is my plan to introduce here some of them in my blog. Today the first and one of the best is the Public Library at Dresden, who has a big offer of shellack recordings. The full name is "Sächsische Landes-Bibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden" They have been donated some big shellack collections and have digitalized them and offer them in 160 KB/s MP3 quality. That is not too good, but they began with the works some years ago when internet bandwith was not as high as today.


Baptist Hoffmann als Graf in Figaros Hochzeit 


The link to the "Archiv der Stimmen" can be found in the sidebar of this blog or here:
http://mediathek.slub-dresden.de/db/apsisa.dll/ete?action=viewPage&page=stimmen.xml
The art is just to find the right recordings. When you click on "Alle Aufnahmen anzeigen" you will be beaten to death with an unsorted list of 18.000 recordings. Better you enter the name of a singer in the searchline at the top and scroll through the recordings of a special artist. Some are not to be found, but some have a big lot of entries. For example some of the Hermien Bosetti recording in my blog came from there.

The tracks can be downloaded and may be used for private purpose or non profit purpose by everyone. As this blog fulfills these conditions I have no doubt that it is legal to share some of the fruits of my investigations with you.

As you can see from the labels at the foot of my blog or if you follow this blog already for years you may know that I am always circling in spirals around some singers that have aroused my interest. So I have downloaded many recordings of singers from the Berlin Court Opera which were featured in the "Leporello" photo album I presented in my other blog, and I would like to share and comment it here.

First of all: the recordings show all beauty and also confusion of old records from the G&T and Predog era (1902-1908) : sometimes unclear desriptions and an uncertain playing speed. At the SLUB, all recordings (I think it is so,,,) are transfered with 78 rpm, which for early Gramophone records is often too fast. Many of them are recorded between 68 and 75 rpm and you get Micky Mouse voices when you play them too fast. But here it is a lot of your feelings as listener asked: you do not know how the voices sounded really, and transpositions were in use in these days much more than today without inhibition. But the singers weren't used to pose for a gramophone, and often you get honest and unsophisticatersd interpretations. So I like especially these early recordings and I am glad to get an overview of the work of a singer of whom I have found in the days of my shellack collecting only two or three titles.

A last word on the SLUB recordings: in earlier days only clips of 30 seconds could be listened too, and some of the recordings are still only available in a cut way. In my case it was the Duett of Therese Rothauser with Paul Knüpfer from Rosenkavalier, recorded 1912, which could not been listened to, and two Strauss lieder by Walter Kirchhoff. And sometimes damaged recordings were transfered "as they are" and are not fully listenable (No, 30 of my playlist is an example for this...).

But all in all a very laudable untertaking. When I die some day I would be glad if my records were presented like this to the world and would survive in that way my physical existence. I know many stories of passed collectors whose records went to the thrift store or were given to the junk by the helpless heirs...


Baptist Hoffmann as Telramund, Berlin Court Opera

Rudolf Berger in the same role, same costume, same helmet, same beard etc...


Now I start with my playlist and give some comments, too. I have selected especially all the Lied recordings I could find from (three of) the five featured singers. The files were not changed or optimated by me, only correctly tagged. The usual problem with MP3-files while listening to them is, that they play without pause - a reason why I put 4 seconds of silence at the end of all of my self made MP3 files since a few years. The shown pictures of the labels (on the site of SLUB) are also included in my folder. Often they are not fully useable because the space where the matrix number can be seen is cut off, but it is always a fine emotion for a collector to look at these old labels...
I propose to observe when you give pictures of labels: make a photo or scan of the whole label and the whole space near the label until the beginning of the grooves (in German called "Spiegel"/mirror) to obtain all important informations about the record.



Playlist: Sänger der Berliner Hofoper 1908



Baptist Hoffmann (1864 - 1937)


A remarkably soft voice with a very fine legato, even if there are some Wagnerian rolling "r"s. His voice was new to me, as I never found a shellack recording of him. A fine discovery!



 

 1. Meistersinger - Fliedermonolog (Parlophon P.679)
  2. Meistersinger - Verachtete mir die Meister nicht (Parlophon P.1177)
  3. Margarethe - Valentins Gebet (Parlophon P.1158)
  4. Tannhäuser - Blick ich umher (Zonophone X-2-22073)
  5. Fliegender Holländer - Wie aus der Ferne (Gram. 042120, Mx. 502 i)
  6. Afrikanerin - Dir o Königin (Zonophone X-2-22077)
  7. Carmen - Torerolied (Parlophon P.1159)


Wilhelm Grüning (1852-1942)


Again a very mobile (tenor) voice with no baritonal timbre and a fine legato. His Lied recordings were new to me. He made many recordings on different, sometimes very small and obscure labels in Berlin. I think that many of his recordings here are reproduced too fast. Or could it be true that his voice sounded that light? In every case he is one of the old Wagner tenors, who could also sing a good Tamino or Elias. (The end of No. 28 "Am Meer" is cut off a bit...) 


  8. Lohengrin - Nun sei bedankt (Schallplatte Grammophon V*2-22071, mx. 1039 1/2 ab)

  9. Lohengrin - Atmest du nicht (Schallplatte Grammophon V*2-22072, mx. 1040 ab)

10. Lohengrin - Lohengrins Abschied pt. 1 (Mein lieber Schwan) G&T 3-42454, Mx. 3791 h
11. Lohengrin - Lohengrins Abschied pt. 2 (Kommt er dann heim) G&T 3-42455, Mx. 3792 b
12. Walküre - Liebeslied (PreDog 4-42087, Mx. 7300 L)
13. Rückkehr des Parsifal zum Gral (Black & Silver Columbia 40726)
14. Lohengrin - Höchstes Vertrau'n (G&T 3-42390, Mx. 3788 h)
15. Lohengrin - Atmest du nicht (G&T 3-42391, Mx. 3789 h)
16. Lohengrin - Nun sei bedankt, mein lieber Schwan (G&T 3-42410, Mx. 3790 h)
17. Rienzi - Erstehe, holde Roma, neu (G&T 3-42767, Mx. 9786 u)
18. Rienzi - Allmächt'ger Vater (PreDog 4-42088, Mx. 7301 L)
19. Der Freischütz - Durch die Wälder, durch die Auen (Gram. V*2-022086, Mx. 1038 ab)
20. Zauberflöte - Dies Bildnis ist bezaubernd schön (Gram. V*2-022085, Mx. 1041 ab)
21. Elias-So ihr mich von ganzem Herzen sucht (Mendelssohn) Polyphon 23763, Mx. 13749 r
22. Margarethe - Auftritt des Faust mit Chor (G&T 042128, Mx. 512 1/2 i)
23. Auf Flügeln des Gesanges (Mendelssohn) Polyphon 21762, 13740 r
24. Mondnacht (Schumann) SG 942659, Mx. 13744 r
25. Du bist wie eine Blume (Schumann) SG 942860, Mx. 13745 r
26. Ich grolle nicht (Schumann) Conc 942311 Mx. 13954 L
27. Der Neugierige (Schubert) SG 942657, Mx. 13742 r
28. Am Meer (Schubert) SG 942658, Mx. 13743 r
29. Auf Flügeln des Gesanges (Mendelssohn) Conc. 942310, Mx. 13952 L




Wilhelm Grüning als junger Parsifal (1.Akt)

Wilhelm Grüning als gereifter Parsifal (3.Akt)

Rudolf Berger (1874 - 1915)



Here are four more Berger recordings from the vaults of the SLUB, all from his time as a baritone. The first record, one of the first 12 inch/30 cm-G&Ts, has a warp or a severe strike and reproduces not correctly at the beginning, but these early 042...er are very rare today and not easy to find. At the time of when it was published first, these 30cm-records did cost the weeks salary of a normal worker, and not many people bought them. Columbia tried in 1904 with their Black and Silver label series to install a competitor to Gramophone on the German market but soon had to give up as the Gramophone company was at that time already too big (and good). It is always fine to find a B&S Columbia as they are rare.


30. Tannhäuser - O du mein holder Abendstern (G&T 042071, Mx. 266 i) 
31. Fliegender Holländer - Wie aus der Ferne (Odeon 50314, Mx. xB 2398)

32. Tannhäuser - Lied an den Abendstern (Odeon 50315, Mx. xB 2502)

33. Wildschütz - Heiterkeit und Fröhlichkeit (Lortzing) B&S Col. 40124

Walter Kirchhoff (1879-1951)


Kirchhoff, a generation younger than Grüning, sings also very musically. His declamation is eloquent and his Loge is really good. Nos. 34-37 show him in his prime, the Beka is an early recording, and the Lied recordings are also very fine. The Busslied is from op. 49, the sixth of the Gellert Lieder of Beethoven.


34. Rheingold - Über Stock und Stein (Schallplatte Grammophon 042485, Mx. 790 m)
35. Rheingold - Immer ist Undank Loges Lohn (SG 042486. Mx. 789 m)
36. Lohengrin - Höchstes Vertrau'n (SG 042478, Mx. 786 m)
37. Lohengrin - In fernem Land (SG 042479. Mx. 787 m)
38. Lohengrins Abschied (Beka-Grand 7216)
39. Widmung (Schumann) Beka-Grand 7218
40. Der Himmel hat eine Träne geweint (Schumann) SG 942880, Mx. ?
41. Busslied 1. Teil (Beethoven) SG 4-42603, Mx. 18281 L
42. Busslied 2. Teil (Beethoven) SG 4-42604, Mx. 18282 L


Therese Rothhauser (1863-1943)


The only traceable B&S Columbia (out of five, I think) of Therese Rothhauser, who died in the ghetto in Theresienstadt. Another recording (Rosenkavalier excerpts with Paul Knüpfer on Gramophone from 1912) is also in the collection of the SLUB, but can only be listened to as a 30 seconds soundclip. So this is the only souvenir of a once highly estimated singer.



43. Carmen - Habanera (Col. B&S 40605-1 B)





Most Gramophone recordings (Nos. 8-12, 14-20, 22-29, 34-37, 40-43) should be with the accompaniment of the Gramophone orchestra directed by Bruno Seidler-Winkler or with piano by Bruno Seidler-Winkler.

Date of the recordings


As I have no valid sources at hand like the book of Kelly about the German Gramophone matrix numbers and CHARM is also not very helpful in the most ways (I have not checked everything) I can only guess and estimate the recording dates, I think readers will help in the comments afterwards to correct this...
So here are my propositions:

1: 1911
2-3, 7 : About 1912
4 and 6: About 1908
8-9, 19-20: About 1910-12
10-11: About 1905
12: About 1907
13, 22: About 1904-05
14-16: About 1905
17: About 1906
18: About 1907-08
21, 23-29: 1914
30: About 1903
31-32: May 1907, Conductor Friedrich Kark (verified)
33: About 1904
34-37: About 1914
38-39: About 1905-07
40-42: About 1915
43: About 1905





Hauptseite des "Archiv der Stimmen" in der SLUB Dresden


Heute stelle ich die Website der Sächsischen Landes- und Universitäts-Bibliothek in Dresden vor, die 18.000 (?) Schellackplattenseiten zum Download anbietet. Sie ist damit vermutlich die größte öffentlich zugängliche Schallplattensammlung in Deutschland. Ich finde das Konzept vorbildlich und würde mir wünschen, dass alle Sammlungen so gut zugänglich wären. Natürlich gibt es kleinere Dinge, die man kritisieren könnte, z.B. dass die Dateien "nur" in 160 KB/s MP3-Qualität angeboten werden, dass manche Platten nicht vollständig überspielt sind, sondern nur als 30 Sekunden-Clip (vermutlich ein Überrest aus der Anfangszeit des Archivs) angeboten werden, dass manche Label-Scans nicht gut sind (Matritzennummern nicht lesbar etc.). Aber insgesamt ist das Angebot sehr zu empfehlen, und für den privaten und wissenschaftlichen Gebrauch dürfen die Downloads uneingeschränkt genutzt werden.

Die Sammlung ist frei durchsuchbar. Die Funktionen zum Stöbern sind nicht sehr übersichtlich, aber wenn man weiß, was man sucht, kann man schon sehr interessante Dinge finden.


http://mediathek.slub-dresden.de/db/apsisa.dll/ete?action=viewPage&page=stimmen.xml

Anzeige der einzelnen Platten



Ich habe mir selbst eine Playlist zusammengestellt, nachdem ich meine Leporello-Mappe in meinem anderen Blog vorgestellt hatte, um mehr von den abgebildeten Berliner Sängern zu erfahren. Eine dieser Listen möchte ich hier teilen und gleichzeitig ein wenig Werbung für die Sammlung in Dresden machen. Ich wäre froh, wenn meine Platten nach meinem Tode so gut für die "Welt" zugänglich wären wie die Platten in Dresden. Meine Idee vom Internet als Speicher für das Erbe der musikalische Aufnahmen der Menschheit bekommt hier neue Nahrung und inspiriert mich, weiter darüber nachzudenken, wie ich meine Sammlung dereinst, noch zu oder nach Lebzeiten, einmal in Internet präsentieren kann...



Walther Kirchhoff präsentierte sich im 1. WK gerne als Soldat. Er starb 1951, was ein früherer Besitzer der Karte vermerkte










Der Tenor Fritz Soot (1878 - 1965)

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Fritz Soot ist, wie John Gläser, ein Tenor, der eine lange und gute Karriere in Deutschland hatte, aber international wenig in Erscheinung getreten ist und deshalb heute vielfach vergessen wird. Ich schätze ihn sehr und möchte ihn deshalb hier vorstellen.



Das Sängerlexikon schreibt über ihn:

Soot, Fritz, Tenor, * 20.8.1878 Wellersweiler bei Neunkirchen (Saar), † 9.6.1965 Berlin; er war 1900-07 als Schauspieler am Hoftheater von Karlsruhe tätig, studierte aber gleichzeitig Gesang (später noch Schüler von Karl Scheidemantel in Dresden). Er debütierte 1908 an der Hofoper von Dresden als Tonio in der »Regimentstochter« von Donizetti. An diesem Opernhaus sang er am 25.1.1909 eine kleine Partie in der Uraufführung von »Elektra«, am 26.1.1911 in der Uraufführung des »Rosenkavaliers« von R. Strauss die Partie des italienischen Sängers. 1913 nahm er dort an der Uraufführung der Oper »Coeur As« von E. Künneke teil. Während des Ersten Weltkrieges diente er in der deutschen Armee. 1918 nahm er seine Karriere an der Stuttgarter Oper wieder auf, wo er vom lyrischen in das heldische Tenorfach wechselte und sich auf den Wagner-Gesang spezialisierte. Am 21.10.1919 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Die Kronenbraut« (»Kronbruden«) von Ture Rangström mit. Bis 1922 sang er in Stuttgart und war dann 1922-44 gefeiertes Mitglied der Berliner Staatsoper. Hier sang er am am 21.10.1924 in der Uraufführung von Ernst Kreneks Oper »Die Zwingburg«, am 14.12.1925 in der Uraufführung des »Wozzeck« von Alban Berg die Partie des Tambourmajors. Er trat an der Staatsoper Berlin weiter in den Uraufführungen der Opern »Fredigundis« von Franz Schmidt (19.12.1922), »Christoph Columbus« von Darius Milhaud (5.5.1930), »Das Herz« von Hans Pfitzner (12.11.1931), »Der Prinz von Homburg« von Paul Graener (1935) und in den Erstaufführungen der Opern »Jenufa« von Janácek (1924 als Laça) und »Mefistofele« von Boito auf. Ferner sang er in den Uraufführungen, »Doktor Faust« von Busoni (1927 als Mephistopheles) und »Schwanda der Dudelsackpfeifer« von J. Weinberger (1929 als Babinski).  1930 wirke er an der Berliner Kroll-Oper in der deutschen Erstaufführung von Janáceks »Aus einem Totenhaus« mit. 1924-31 hörte man ihn bei den Festspielen von Zoppot als Siegmund, als Siegfried, als Parsifal und als Lohengrin. 1921 zu Gast an der Wiener Staatsoper, 1927 nochmals an der Staatsoper Dresden. Er trat frühzeitig für das Musikschaffen von Arnold Schönberg ein, und galt als hervorragender Interpet der Partie des Waldemar in den »Gurreliedern« dieses Komponisten. Er gastierte 1924-25 an der Covent Garden Oper London als Walther von Stolzing, als Tristan und als Siegfried. Seit 1935 wirkte er an der Berliner Staatsoper als Spielleiter und Chef des künstlerischen Betriebsbüros. 1946-52 sang er wieder an der Staatsoper Berlin Partien aus dem Charakterfach, 1946-48 zugleich an der Städtischen Oper Berlin. Am 17.3.1951 wirkte er an der Staatsoper Berlin in der Uraufführung der Oper »Das Verhör des Lukullus« von Dessau mit.

Er sang Aufnahmen auf Pathé, Odeon und Polydor. Unter seinen Pathé-Aufnahmen befinden sich auch zwei Rezitationen.



[Lexikon: Soot, Fritz. Kutsch/Riemens: Sängerlexikon, S. 22970 (vgl. Sängerlex. Bd. 5, S. 3293 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]


Meine Playlist beinhaltet Teile der Preiser-LP LV 143 sowie eigene Schellacks. Die LP wurde wohl mit Aufnahmen aus dem Besitz von Soot zusammengestellt, denn sie enthält viele unveröffentlichte Titel.


Fritz Soot - Playlist


  1. Rheingold - Immer ist Undank Loges Lohn      
      Odeon unpublished (1922), Mx. xxB 6757
  2. Tannhäuser - Stets soll nur Dir                           
      Schallplatte Grammophon (1923/4) 62446, Mx. 2744 ar
  3. Tannhäuser - Romerzählung (Inbrunst im Herzen)
      Schallplatte Grammophon (1923/4) 65799, Mx. 1469 as / 1474 as)
  4. Lohengrin - Atmest Du nicht
      Grammophon (1928) 66728, Mx. 899 bm
  5. Walküre - Zauberfest bezähmt ein Schlaf
      Schallplatte Grammophon (1923/4) 62446, Mx. 2745 ar
  6. Siegfried - In Leid zu den Wipfeln
      Odeon unpublished (1922), Mx. xxB 6761
  7. Siegfried - Siegfrieds Tod (Brünnhilde, heilige Braut)
      Odeon unpublished (1922), Mx. xxB 6762
  8. Tristan  und Isolde - Wohin nun  Tristan scheidet
      Schallplatte Grammophon unpublished (1924) Mx. 984 av
  9. Parsifal - Nur eine Waffe taugt
      Schallplatte Grammophon (1924) 65812, Mx. 981 av
10. Fidelio - In des Lebens Frühlingstagen
      Grammophon (1928) 66728, Mx. 901 bm
11. Tiefland - Ich grüß' noch einmal meine Berge
      Grammophon unpublished (1928), Mx. 1417 bk
12. Othello - Verräter, Weiche!
      Grammophon unpublished (1928), Mx. 1416 bk
13. Bajazzo - Scherzet immer
      Schallplatte Grammophon (1924) 62445, Mx. 2732 ar
14. Bajazzo - Jetzt spielen
      Schallplatte Grammophon (1923) 62445, Mx. 2054 ar
15. Wanderlied (Schumann)  (& Waldemar Liachowsky - Klavierbegleitung)
      Grammophon (1927) 66433, Mx. 13 bi
16. Frühlingsfahrt (Schumann)  (& Waldemar Liachowsky - Klavierbegleitung)
      Grammophon (1927) 66433, Mx. 12 bi

No. 6 is with unknown baritone as Hagen and beginns with Hagen's "Trink' erst, Held, aus meinem Horn". Does anyone recognize the voice?


DOWNLOAD MP3



Soot als Linkerton (Madame Butterfly) 1910


Wer noch mehr über Soot lesen möchte, kann dies  HIER  tun.



Here I introduce the tenor Fritz Soot, who had a long career in Germany, but did not sing much in other countries. His recordings fall into the time of the end of acoustic and beginning of electric recording and, as these were times of an economic crisis, only had a limited circulation. He started as an actor and later became a singer and made his debut at the age of 30 in Dresden as Tonio in La figlia di Regimento. After the first World War he came to the Berlin opera in 1922, where he stayed until 1944. At the beginning he focused on Heldentenor roles, but could not sing this repertoire too long. Since the 30ies he also sometimes worked as a kind of stage director and sang minor roles, also after the war until 1952. It is reported that he made some private Lied recordings arond his 80th birthday, but nobody never heard them...
The recordings come from a Preiser LP with many unpublished recordings (from the posession of the singer) and from own shellacks (Nos. 4, 10, 15, 16). He did not make many recordings, and there is not much more to be found.

You can read about him, if you are able to read German, and look at some more photos in my other blog,








Alexander Kipnis: Rare Recordings Vol. 2 (Lied)

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Here is the second playlist with rarer Kipnis material. This time it is again Lieder recordings or recordings with piano accompaniment.



Kipnis in 1918



Playlist: Alexander Kipnis - Rare Recordings vol. 2



At first, here are some Schubert recordings. They all come from the same LP where Schumann's Dichterliebe was published (see HIER  ) and only bear the label "Stockholm 1936". The fiery "Aufenthalt" is with audience, the other ones could be from a live recital or from broadcasts. The accompanist is not given. The "Gute Nacht" only includes the first verse (from four), then it is faded out. It gives us a glimpse of what a complete "Winterreise" by Kipnis could have been... 

 1.  Aufenthalt (Schubert)
 2.  Der Wanderer (Schubert)
 3.  Erlkönig (Schubert)
 4.  Gute Nacht (Schubert) 

Unknown accompanist, "Stockholm 1936"

At next come three Hugo Wolf Lieder. They were recorded for the "Hugo Wolf Society", but were not published there. When EMI released the complete recordings on 5 CDs some years ago, they were included, but they can not be found on the Music+Arts Double-CD. They are here in the Playlist as No. 5 to 7.




Then come three recordings with piano accompaniment, which are no Lieder but arias from Händel. The third one, "with apologies to Händel" by Diack, gives a childish text adapted to a Händel aria.

 8.  Berenice: Si tra i ceppi (Händel)
 9.  Ariodante: Al sen ti stringo e parto (Händel)
10. Little Jack Horner (Diack, with apologies to Haendel)

8.+9. Diskography Nos. 37-38, with Arthur Bergh, piano, rec. ca. March 1930
10. with Ernst Victor Wolff, Diskography No. 111, rec. 30.IX.1940

The next group contains some Russian Lieder, sung in Russian.

11. The Captive (Gretchaninov)
12. Over the Steppe (Gretchaninov)
13. O could I express but in sorrow (Malashkin)
14. Tilin bom (Stravinsky)
15. The Harvest of Sorrow (Rachmaninov)
16. O cease thy singing, maiden fair (Rachmaninov)

with Celius Dougherty, piano, rec. Nov. 1939 (Diskography Nos. 90 and 93-96)

At last, there is a snippett from an Interview with Kipnis with Robert Sherman from (the broacast ?) "The Listening Room" about the difference between Lied and Opera Singing. It sounds like at the end of his career he prefered Lieder recitals to opera singing because in that way he could be his "own Toscanini".

17. Interview with Kipnis (no date given)

DOWNLOAD MP3 4shared

All these recordings are very fine interpretations, with not a single track which is not satisfying. Especially the Russian repertoire is something I am not accustomed to (except track 13,which I knew from early collecting days in the interpretation of Chaliapine), but has a great attraction with its sad undertones. The unpublished track 16 was taken from the RCA Vocal Series CD, and the Little Jack Horner of track 10 was taken from Youtube - not the best sound, but enough to get known to the recording. (I saw the disc listed often in auction lists, but I did not hear it until I began to deal with collecting and rehearsing all my Kipnis recordings a few weeks ago and tried to fill the gaps...)
I had some technical problems with track 7 which was fine as a Wave file but had heavy distortions at a certain place (around 1'25'') as soon as I changed it to MP3. I hope that I got it fixed now: It sounds okay while listeing to it but still looks and sounds terrible when I open the MP3 file with my WavePurity program. I never experienced something like this and could not solve the problem. I hope on your listening equipment it sounds good, too.


The third part of the Rare Recordings will be devoted to Opera live recordings of Alexander Kipnis.

I recommed strongly to read the articles from "The Record Collector" about the career of Kipnis and personal memories about his opera activities in Berlin. You can find it in my second blog:

http://operaonpaper.blogspot.de/2014/03/artikel-uber-alexander-kipnis.html



Alexander Kipnis: Rare Recordings Vol. 3 - Opera live Recordings

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Alexander Kipnis and Jarmila Novotna in Zauberflöte, Salzburg 1937 


The third Playlist begins with two excerpts of a Zauberflöte from the Salzburger Festspiele 1937. I don't know if it the production was filmed on a separate date or if we hear a real live performance. The sound comes from two film exerpts of the RAVAG (Austrian Radio Company) and was published on the Pearl LP you see at the bottom of this article.

Die Zauberflöte (Mozart):

 1.  Man führe Tamino...O Isis und Osiris
 2.  Morden soll ich?...In diesen heiligen Hallen

Track 2 with Jarmila Novotna (Pamina), William Werningk (Monostatos)
rec. 30.VII.1937, Salzburger Festspiele, Cond. Arturo Toscanini




A very famous recording is the Don Giovanni from the Met conducted by Bruno Walter from 1942 with Ezio Pinza, Bidu Sayao, Charles Kullmann, Jarmila Novotna and Rose Bampton. It is worth listening to in full lenght. Here is the only solo of Kipnis as Leporello:


Don Giovanni (Mozart)

3. Madamina, el catalogo e questo

Metropolitan Opera Orchestra, Cond. Bruno Walter, rec. 7.III.42





Another complete Met broadcast, which shows Kipnis in a role not very typical for him (even if he sang it a few times) is the Pelleas from 1945. Kipnis sings Arkel, the Grandfather of Golaud and "King of Allemonde" (in French) - another challenging role of a King and Father like Phillip in Don Carlos or King Marke in Tristan. It is a medium extensive role, and you have here all the important scenes with Kipnis.

Pelleas et Melisande (Debussy) 

 4. Act IV - Scene 2 - Maintenant que le pere de Pelleas

5.-7. Act 5 Finale: Qu'avez-vous faites?...Qu'y a-t-il...Attention, attention!

Alexander Kipnis (Arkel), Bidu Sayao (Melisande), Lawrence Tibbett (Golaud), Lorenzo Alvary (Physician)
Orch. of the Metropolitan Opera, Cond. Emil Cooper, rec. 13.I.1945




Now comes the highlight of this playlist, the thrilling portrait of Hunding in the first act of "Die Walküre".

Die Walküre (Wagner) 1. Aufzug

 8. Müd am Herd fand ich den Mann
 9. Friedmund darf ich nicht heissen
10. Die so leidig Los Dir beschied, nicht liebte Dich die Norn
11. Ich weiss ein wildes Geschlecht

Alexander Kipnis (Hunding), Lauritz Melchior (Siegmund), Astrid Varnay (Sieglinde)
Orch. of the Metropolitan Opera, Cond. Erich Leinsdorf, rec. 06.XII.1941



The Tristan Monologue in full lenght:

Tristan und Isolde (Wagner)

12. Tatest du's wirklich (Marke's Monolugue Act 2)

Orch. of the Metropolitan Opera, Cond. Erich Leinsdorf, rec. 06.II.1943


Kipnis in Don Carlo



At last here are two rarities, but not every rarity must be a pleasure to listen to. In the 1990ies, Koch Schwann published a bulk of newly transferd live recordings of the Vienna State Opera. They were made by Hermann May, who had the permisson to record live from behind the stage scenes of actual live performances. He did so on a relatively primitve eqipment, and so the technical quality of the recordings often demands a lot of concentration to find the treasures that are kept hidden in the recordings. The recordings were published on 24 double-CDs. I bought a few of them then, but I do not have access to all of them. A few contained live recordings of Alexander Kipnis. The first is a compilation of two performances of Don Carlo, recorded in December 1936 and January 1937 with Kipnis as Filippo, published on Vol. 10 (and provided by my blog-friend Darren).




The recordings given here include all recorded scenes where Kipnis sings, which means that tracks 17 and 19 from the CD are omitted in my compilation. They are given as tracks 13 to 17 of my playlist. The recordings include some mass scenes, the scene with the grand inquisitor and the monologue of Phillip. The discs on which the performances were recorded were short, and so we always only get snippets. You can get an impression how it may have sounded in Vienna, and other recordings of the edition show important singers like Henny Trundt and Todor Mazaroff, who have not recorded otherwise, but sometimes it is a bit exhausting to listen to these recordings. But still we get a fascinating portrait given by Kipnis, and the duet with Alfred Jerger is captivating. In track 18 (No. 16 in my playlist) Kipnis dominates the scene.




Kipnis as Mephisto




If you haven't got enough by now, here is a second performance from Vienna. It is a "Margarete" snippet from 7.III.1937, published in Vol. 4 of the CDs. Kipnis sings just about the first 15 seconds, but, alas, it is his only live recording of this opera.

Faust (or Margarethe) (Gounod)

18. Auf eilet, auf eilet (Trio Act 5)

Alexander Kipnis (Mephisto), Esther Rethy (Margarethe), Jussi Björling (Faust)
Orchester der Wiener Staatsoper, cond. Josef Krips

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A list of Kipnis live performances you can find here:

http://www.operadis-opera-discography.org.uk/CLSIKIPN.HTM


What I really would like to hear is his Parsifal under Fritz Busch from Teatro Colon 1936, published by Ward Marston. If one of my readers could provide me with a copy, I really would be thankful.
There is also a "Rosenkavalier" from the same place and year, also with Busch, which I have never heard and find desirable.

As a PS. I give you a few informations about the Pearl GEMM LP 277/78. It contains his acoustic recordings and some unissued takes from HMV, which do not really sound different to the published ones and were cut on the same day as the ones that are on the Preiser CDs. The recordings came from the collection of Kipnis' son Igor, a reputed harpsichordist.



Pearl Double-LP GEMM 277/78


PEARL Gemm 277/78 tracks (1)

PEARL Gemm 277/78 tracks (2)


So, this has become a long playlist with 85 minutes - I hope not too long for you. Today, when it is published in my blog, it will be exactly 72 years ago when Bruno Walter's famous Don Giovanni was recorded at the Met (see my track 3) and exactly 77 years after the last track of my playlist, the Faust excerpt, was performed...

Charles Panzéra singt Schumann und Duparc

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Recently a blog-friend asked me if I have recordings of Charles Panzéra. I remembered an EMI Références-LP from the 80ies and transfered it the last days. And it was a rediscovery for me: such a fine singer! His French recordings have the original perfume they should have, and also his Dichterliebe is notably well sung in German. The only Lied where my taste is different is "Hör ich das Liedchen klingen", where he seems to me rhytmically unstable und sings dotted notes where should be none.

The EMI No. for this LP was 7610591. It even bears an EAN (5099976105913) - but his is not known to Google. He is accompanied by Alfred Cortot in the Dichterliebe and by his wife Magdeleine Panzéra-Baillot in the 12 Duparc melodies. Dichterliebe was recorded 17. and 18.VI.1935, the Duparc was recorded between 1935 and 1937 (see details below).




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The sleeve notes:


"Suffused with the immortal fragrance..."

These words are those of Charles Panzera himself, quoted in the booklet accompanying his recording of Duparc's songs published some thirty years ago in 1958 by Gravures Illustres, illustrious forbear of References. Panzera had deliberately turned away from a stage career that the success of his Pelleas would readily have facilitated. He deliberately concentrated the essence of an art bordered by intimacy, on the word, on meaning, on inflexion, on care given  to  sound, because his vocation was communication. As a result, he did not draw his Inspiration from the works themselves, as do artists seeking some emotional stimulus in them, counting on instinct to set the right tone, to find the right phrases. Panzera breathed. For him the written work was an inexhaustible treasure, an imperishable fragrance, as in Fauré. He savoured it, indeed through its fragrances he listened to it, attentive to aromas, to a whole impressionist atmosphere it is up to the artist to render. Panzera was in some respects the alchemist of that simplicity: like a reserved and fascinated Parsifal in Klingsor's garden where the flowers are called Faure, Duparc, Schumann. This kind of relationship to song remains unique. The garden of French art songs is full of dangers, but these are admittedly  lesser where Duparc is concerned: his poets are very generally good, Baudelaire and the best of Leconte de Lisle. But it cannot be denied in Faure the poem is often sickly sweet, with stiff, artificial, unfortunate verse. This was no obstacle to our ingenuous Parsifal. He still breathed  in the flower's perfume, steeped himself in it and gave it the best possible rendition. Referring to Panzera's art, Bernard Gavoty made one of his most exquisite remarks (and at the same time delightfully unkind for the others), pointing out that Panzera was able to sing "l love you" whereas his young successors, often narcissistic, could only sing "l adore myself". Panzéra loved what he sang, and what he sang more often than not said "l love you”. Whether in Fauré or in Schumann. For the garden of French art song is somewhat akin to a salon, and Schumann, Schumann in love, was not out of place in it. The combination of Dichterliebe and of L’invitation au voyage, of Schumann and Duparc, both much loved by Panzera ar both equally well served by him, thus has something foreordained about it. In Schumann, Panzera's pianist was Alfred Cortot, making this an historic recording from the outset; in the Duparc — as in almost all his other recordings and in all his recitals - Magdeleine Baillot, his lifelong companion. Concerted singing, this was Panzera's express motto. He could not conceive of presenting himself to the public, or before microphones, without this absolutely concerted communion that can only be had with those to whom we are bound by a passionate affinity. In Schumann the pianist from Nyon and the barytone from Geneva tempered German harshness (whatever Heine's penetrating and subtly bitter verse) with something akin to French good manners and, in sorrow as in invective, with buttoned swords. In Duparc, what a passionate reading to allow the piano to express the orchestra, a world of sounds, and the harmonic virtualities it encloses, so that the words then had only to speak! This was the secret of Panzera's art: this rigour and this minuteness, tinged however with fervour, devoid of stiffness or dogmatism, infinitely prepared, like an Initiation to love. For, modest and reserved as he was, Panzera had the marvellous, unique immodesty only to sing through love, and in order to share love. And indeed the atmosphere of a recital, where a man in black is there alone, without makeup or disguise, to bring others to share all the emotions of the heart, lends itself admirably to this commerce of feelings. A Panzera recital was a concerted communion between his pianist and himself and between his public and him, a spontaneous yet complete and consummated communion. Roland Barthes savoured this bourgeois and artistic consensus with the palate of a gourmet.
Who today sings Schumann as if it were the music of a sighing lover? The bitterness, the reproaches, so cruelly present in Heine, wash off on the Schumann of the Dichterliebe. And who still sings Duparc with the simplicity of wonder? Just as others, exhibitionists of the stage or concert hall, are Singers with a voice, so Panzera sought and succeeded in being a singer with a heart. Could he be the last?
Andre Tubeuf (translated by Elizabeth Carroll)






Hier ist eine sehr schöne EMI Références-LP mit Charles Panzéra. Er singt die Dichterliebe - mit für einen Franzosen hochkorrektem Deutsch, schöner Stilistik und einem herrlichen Legato. Einzig das Lied "Hör ich das Liedchen klingen" erscheint mir etwas verunglückt: er setzt verschleppt ein, übertreibt die Punktierungen und überbetont die Taktzeiten. Dadurch fällt dieses Lied für meine Geschmack etwas auseinander - aber das ist kritteln auf einem sehr hohen Niveau: andere sollen so eine lyrische Dichterliebe erst einmal nachmachen!

Die Aufnahmen stammen von 1935 bis 1937.

DOWNLOAD (gleicher link wie oben)

Panzéra, Charles, Bariton, * 16.2.1896 Genf, † 6.6.1976 Paris; er diente während des Ersten Weltkrieges freiwillig in der französischen Armee und wurde zweimal verwundet. Dann Gesangstudium am Conservatoire National in Paris. Er debütierte 1919 an der Opéra-Comique Paris als Albert im »Werther« von Massenet. In den folgenden drei Jahren sang er an der Opéra-Comique, wo man ihn besonders als Pelléas in »Pelléas et Mélisande« von Debussy bewunderte. 1920 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Le Roi Candaule« von Alfred Bruneau, 1920 auch in der von »Le Sauteriot« von Sylvio Lazzari, 1921 in der der Oper »Dans l'ombre de la Cathédrale« von Georges Hüe mit. Gabriel Fauré widmete dem Künstler seinen Liederzyklus »L'Horizon chimérique«. Die Uraufführung dieses Werks am 13.5.1922 in Paris gestaltete sich zu einem sensationellen Erfolg. 1924 sang er in der Pariser Kirche Ste. Madeleine beim Tauergottesdienst für Gabriel Fauré das Bariton-Solo in dessen Requiem. Er galt allgemein als einer der größten Lied-Interpreten seiner Epoche. Konzertreisen trugen ihm in den Musikmetropolen in Europa wie in Amerika glänzende Erfolge ein. Mit Komponisten wie Arthur Honegger, Darius Milhaud, Albert Roussel, Vincent d'Indy und Guy Ropartz verband ihn eine herzliche Freundschaft; viele ihrer Lieder wurden durch den großen Sänger kreiert. So brachte er die Liedzyklen »Amphion« (1931) und »Cris du monde« (1932) von Arthur Honegger zur Uraufführung. Er war auch ein großer Interpret des deutschen Kunstliedes von Schubert bis Hugo Wolf und sang klassische Vokalwerke von Lully, Rameau, Händel, J.S. Bach und anderen Meistern. Seit 1926 gab er alljährlich Liederabende in England und Holland. Auf der Bühne trat er nur noch selten in Erscheinung, meistens als Pelléas, den er u.a. in Amsterdam und Florenz sang. Bei seinen Liederabenden wurde er oft durch seine Gattin, die Pianistin Magdeleine Panzéra-Baillot, am Flügel begleitet. Nachdem er zeitweilig an der Juilliard Musikschule in New York unterrichtet hatte, war er seit 1946 in Paris als Gesanglehrer tätig und erhielt 1951 eine Professur am Conservatoire National de Paris, die er bis 1966 wahrnahm. 1956 beendete er seine Konzertlaufbahn. Er ist der Verfasser mehrerer pädagogischer Werke (»L'Art de chanter«, 1945; »L'Amour de chanter«, 1957; »50 Melodies françaises, leçons de style et d'interprétation«). - Die Wärme und der Ausdrucksreichtum seiner Stimme ließen ihn im Liedgesang, zumal im Vortrag des impressionistischen französischen Liedes, Leistungen von größter Eindringlichkeit vollbringen.

Lit: M. Fabre: »Souvenirs de Magdeleine et de Charles Panzéra« (Paris, 1972).

Seine Schallplatten erschienen ausnahmslos auf HMV (u.a. »La damnation de Faust« von Berlioz, in erster Linie jedoch Lied-Aufnahmen, darunter »Dichterliebe« von R. Schumann, Lieder von Debussy, Ravel, Duparc, »L'Horizon chimérique« und »La bonne Chanson« von Gabriel Fauré, »Danse des morts« von A. Honegger).
[Lexikon: Panzéra, Charles. Kutsch/Riemens: Sängerlexikon, S. 18535 (vgl. Sängerlex. Bd. 4, S. 2647 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]





Hermine Bosetti (1875-1936) - Opernaufnahmen

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Die Aufnahmen von Hermine Bosetti werden unter Sammlern geschätzt: ein schöner beweglicher Sopran mit Wärme und Charme, der viele interessante Rollen gesungen und auch aufgenommen hat. Besonders ihre Odeon-Platten sind gesucht.

Hermine Bosetti

Das Sängerlexikon schreibt über ihre Karriere:

Bosetti, Hermine, Sopran, * 28.9.1875 Wien, † 1.5.1936 Hohenrain (Oberbayern); eigentlich Hermine von Flick. Sie wurde durch Frau Aurelie Jäger-Wilczek in Wien ausgebildet und debütierte 1898 am Hoftheater von Wiesbaden als Ännchen im »Freischütz«. Sie blieb dort bis 1900 und war dann 1900-01 an der Wiener Hofoper engagiert. Seit 1901 bis zu ihrem Abschied von der Bühne 1926 Mitglied der Münchner Hofoper, wo sie sehr beliebt war (Antrittsrolle: Marie in der »Regimentstochter« von Donizetti). 1903 wirkte sie in der Münchner Uraufführung der Oper »Die neugierigen Frauen« (»Le Donne curiose«) von Ermanno Wolf Ferrari (im Residenztheater) als Colombine mit, 1906 sang sie hier (wieder im Residenztheater) in der Uraufführung der Oper »Die vier Grobiane« (»I quattro rusteghi«) von Wolf- Ferrari, 1912 an der Hofoper in der Uraufführung der Oper »Franfreluche« von Wilhelm Mauke. 1910 kreierte sie für München Puccinis Butterfly, 1911 den Octavian im »Rosenkavalier« und Massenets Manon, 1913 die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Sie trat als Gast 1905 und 1914 an der Berliner Hofoper auf, 1910 an der Hofoper von Dresden, 1908-11 mehrfach an der Hofoper von Wien, 1905-15 am Hoftheater von Stuttgart, 1907 am Deutschen Theater Prag, 1908 an der Wiener Volksoper, 1906-15 am Opernhaus von Frankfurt a.M., auch an den Opernhäusern von Köln und Leipzig, am Stadttheater von Bremen, 1906 und 1907 am Opernhaus von Riga, 1912 am Théâtre de la Monnaie Brüssel und 1921 am Stadttheater von Basel. Gastspiele brachten ihr auch in Rußland große Erfolge; in St. Petersburg sang sie u.a. als Partnerin von Mattia Battistini. 1912 Gastspiel am Stadttheater von Zürich als Susanna in »Figaros Hochzeit«, als Traviata und als Frau Fluth in den »Lustigen Weibern von Windsor« von Nicolai. An der Covent Garden Oper sang sie 1907 die Marie in Smetanas »Verkaufter Braut« und die Eva in den »Meistersingern«. 1913 war sie am His Majesty's Theatre London in der englischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Ariadne auf Naxos« zu hören; in der gleichen Saison alternierte sie an der Covent Garden Oper mit Eva von der Osten in der Partie des Octavian im »Rosenkavalier«. Auch als Salome in der Oper gleichen Namens von R. Strauss erfolgreich. Sie blieb bis 1926 an der Münchner Oper tätig, (1924-26 als Gast). Partien aus ihrem Bühnenrepertopire waren auch die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Marzelline im »Fidelio«, die Agathe im »Freischütz«, die Freia im »Rheingold«, die Gänsemagd in den »Königskindern« von Humperdinck, die Gilda im »Rigoletto«, die Norina im »Don Pasquale«, die Adina in »Elisir d'amore«, die Nedda im »Bajazzo«, die Marguerite de Valois in Meyerbeers »Hugenotten« und die Adele in der »Fledermaus«. 1924-30 Lehrerin am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt a.M., dann in München. – Ihre Tochter Elly Bosetti trat in den dreißiger Jahren als Sopranistin auf (Debüt 1935 am Stadttheater von Bamberg als Lola in »Cavalleria rusticana«). – Brillant geführte, virtuose Koloraturstimme.


Schöne Schallplatten, die ältesten auf G & T (München, 1906), weitere auf Odeon und Polydor.


[Lexikon: Bosetti, Hermine. Großes Sängerlexikon, S. 2717


(vgl. Sängerlex. Bd. 1, S. 405 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]


Hermine Bosetti als Butterfly


Hier ist eine Playlist mit Opernaufnahmen von Mozart bis Puccini. Eine zweite ist in Vorbereitung. Insgesamt hat sie aus der Zeit zwischen 1906 und 1916 ca. 130 Aufnahmen hinterlassen. Die Aufnahmen unten sind von verschiedenen LPs zusammengestellt.


Hermine Bosetti - Opernaufnahmen 



  1. Entführung aus dem Serail: Martern aller Arten (Mozart)
      Odeon xxB 4837, 76059, rec. VI. 1910

  2. Figaros Hochzeit: So lang hab ich geschmachtet (Mozart)
      mit Fritz FEINHALS, Odeon xxB 3433, 64744, rec. III.1908

  3. Don Giovanni: Wenn du fein fromm bist (Mozart)
      Odeon xxB 6100, 76489, rec. 1914

  4. Don Giovanni: Reich mir die Hand, mein Leben (Mozart)
      mit Fritz FEINHALS, Odeon xB 3419, 64741, rec. III.1908

  5. Fidelio: O wär ich schon mit dir vereint (Beethoven)
      Odeon xxB 5581, 79298, rec. 1912

  6. Der Liebestrank - Nimm hier, nichts bindet mich (Donizetti)
      Odeon xB 4838, 99499, rec. VI.1910

  7. Die Regimentstochter - Weiß nicht die Welt (Donizetti)
      Odeon xB 5150, 99658, rec. VI.1911

  8. Die Regimentstochter - Heil dir, o mein Vaterland (Donizetti)
      Odeon xB 5160, 99664, rec. VI.1911

  9. Barbier von Sevilla: Frag ich mein beklomm'nes Herz (Rossini)
      Grammophon 18640/1 L, 4-43489/90, rec. 1916
10. Rigoletto: Teurer Name, dessen Klang (Verdi)
      Grammophon 986 m, 043288, rec. 1916
11. La Traviata: Er ist's, dessen wonnig Bild...'s ist Torheit(Verdi)
      Gram. 18638/9 L, , rec. 1916
12. Carmen - Ich sprach, dass ich furchtlos mich fühle (Bizet)
      Odeon xB 4825, 99488, rec. VI.1910

13. Martha: Nancy, Julia, verweile (Flotow)
      mit Franz NAVAL, Odeon xB 4597, 50646, rec. IX.1909

14. Madame Butterfly:  Wer in euren Landen  (Puccini)
      mit Fritz VOGELSTROM, Odeon xB 4850-2, 99696, rec. VI.1910

15. Madame Butterfly:  Eines Tages seh'n wir (Puccini)
      Odeon xB 4835, 99498, rec. VI.1910

16. Madame Butterfly:  Du? Du? Du kleiner Herrgott! (Puccini)
      Odeon xB 4840, 99500, rec. VI.1910

17. Frühlingsstimmen - Walzer (Johann Strauß)
      Grammophon 987 m, 043289, rec. 1916


Conductors:
Eduard Künneke: 1, 6, 7, 8, 15, 16
Friedrich Kark: 2, 4,
August Pilz: 13
unknown: 3, 5, 9 -12, 14, 17


DOWNLOAD MP3 256 kB/s

Hermine Bosetti als Traviata



Above you find a playlist with recordings of Hermine Bosetti, born as Hermine von Flick. She cut about 130 sides between 1906 and 1916 for Gramophone and Odeon and worked mainly at the Munich opera, where she was famous for her trouser roles and youthful characters, which were credible until the end of her career when she was about fifty. A sympathetic singer with a mobile voice which was not only good for coloratura, but also for Eva in "Meistersinger" and Madame Butterfly. A second volume of opera recordings will follow some day - this here was announced in June 2012 ( http://recordplayer78.blogspot.de/2012/06/hermann-weil-1876-1949-und-hermine.html. ), and I hope it will not take as long as the last time.


Hermine Bosetti in the same dress as in Picture 1, with signature




Hermann Weil - Photos from his family

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Hermann Weil - all picture presented here by courtesy of BJ Weil

About one and a half year ago, I got contact to Barbara Weil, the granddaughter of the baritone Hermann Weil. She sent me some pictures from the property of the family. I have kept them for a longer time, before now, today, I publish the second part of the recorded legacy of Herman Weil and on the same occasion share the pictures with other admirers of his fine singing and opera in the past.

Unfortunately, Mrs. Weil, who was born years after the death of her grandfather, has nearly no documents concerning Hermann Weil, and no remnants have survived in the family. It is only a rumour that Cosima Wagner once gave him a golden cup because she was so pleased with his performance in Bayreuth, because this relic does not seem to exist anymore. So here is not much of biographical information, which I can give, but a few nice photos from the life of Hermann Weil. All copies come from the possesion of Barbara Weil, and I am thankful that she gave me the allowance to publish them here.



Hermann Weil as a young man




Hermann Weil was born on May, 29th, 1876, just precisely 138 years ago, in Mühlburg near Karlsruhe. He studied music theory and conducting at Karlsruhe under Felix Mottl and started as an accompanist at the Hoftheater of Karlsruhe in 1900. At the same time his voice was trained by Adolf  Dippel from Frankfurt/Main. Weil made his debut as a singer in 1901 in Freiburg im Breisgau, a rather small town, in one of his latter "signature roles", the Wolfram in Tannhäuser. The photo above, which is photographed at Karlsruhe, should be from the time of his debut or even earlier. In 1904 he came to the Stuttgarter Hofoper, where he was very successful until 1933.

Seven years after his debut he was invited to sing in Bayreuth (which is a remarkable career!). In 1911 and 1912 he sang, alternating with Walter Soomer, Hans Sachs in Meistersinger. He also did, alternating with Werner Engel, Amfortas in Parsifal, and, alone, Gunther in Götterdämmerung. In 1914 he was not engaged in the Bayreuth festival when it was busted after a few performances because of the outbreak of the first World War, but in 1924, when the first Festspiele after the lost war reopened, he was again there and sang Hans Sachs. This he also did for a last time in 1925, alternating with Josef Correck.

I think that he lived in Stuttgart, but his participation in Bayreuth opened the doors to America, and from 1911 on he was very successful there. Here is the program from his debut at the Metropolitain Opera in New York on Nov. 17th, 1911. The role was Kurwenal in Tristan and Isolde, with Carl Burrian as Tristan and Olive Fremstad as Isolde.


100 years ago singing in America meant long sea journeys. Here is photo from the deck of "Kronprinzessin Cecilie", a big ship which was launched from the dock in 1907. I think Herman Weil is the man in the last row at the right, and I don't know who the others are.


On deck at "Kronprinzessin Cecilie"


Here are a few portraits and role photos of Herman Weil.

Hermann Weil in private





Hermann Weil, inscribed New York Feb. 1917, probably as Hans Sachs. Photo by Mishkin (Met)

From the same photo session, inscribed Chrsitmas 1918


In 1917 he was interned as an enemy alien in the USA until 1919, but soon after the war he again toured through the USA. From 1920 to 1923 he was heard at the Vienna State Opera, but must have returned to America regularly, as a very fine photo from 1923 shows.



Hermann Weil, inscribed: To my dear son at the departure to America 1923


Another photo by the same (fine) photographer (I cannot decipher the name):



Hermann Weil in the 1920ies (?)



Hermann Weil was married to Hanna Weil, née Kessler. Here are some photos of the family and his wife:


Hanna Kessler-Weil in 1916
I do not know if he had two or three children, but I think the young woman at the left is a housemaid or a relative, so there were probably two children.


Family life in Stuttgart: Hermann Weil with two children, housemaid (?) and wife.


Hermann Weil am Klavier

Herman Weil was a jew or had Jewish antecendants. I do not know about his troubles with the Nazi Regime. That his contract with the Stuttgart opera ended in 1933 may be a coincidence or his age of 59 years could have been the reason. As I read in the Sängerlexikon, he was forced to leave Germany in 1939. As he was used to living in America for many years, I think it was not as hard for him to get there as for other jewish people who wanted to leave Germany. In 1942 we have a photo from Maine with his wife, where he lookes rather lucky.

Hermann and Hanna Weil in Maine 1942


He died on July 6th 1949 from a heart attack while fishing on Blue Mountain Lake in the state of New York.


At the end, here is a last photo given by Barbara Weil of her grandfather with colleagues, most probably from Bayreuth 1924 or 1925. when Barbara Kemp sang Kundry in Parsifal, Rudolf Ritter sang Siegfried and Lauritz Melchior, the latter "Siegfried of the century", sang Siegmund and Parsifal.

Hermann Weil (3. v.l.) with Lauritz Melchior, Barbara Kemp und Rudolf Ritter,
probably Bayreuth 1924 or 1925.

Because it fits so well here, at last a photo from my collection. It is also a Bayreuth photo from 1924/25 with Hermann Weil. Here also you cannot make out by the involved people, if it is from 1924 or 1925, as Willi Sonnen sang Fritz Kothner and Klingsor in 1924 and 25, just like Eduard Habich, who sang Alberich and Klingsor in these two years. Carl Braun sang Wotan and Gurnemanz in 1924 and Fasolt, Hunding and Hagen in 1925. Leo Schützendorf was a popular basso maybe for a visit on that day, as he did not sing in Bayreuth. He also had three singing brothers, so the second from the right could also be someone different from the Schützendorf familiy.



Hermann Weil, Lauritz Melchior, Eduard Habich (with bicycle), Carl Braun,
(Leo ?) Schützendorf and Willi Sonnen, Bayreuth 1924 or 25


Hermann Weil vol. 2 : Recordings for Odeon

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Hermann Weil - picture presented by courtesy of BJ Weil



Seit meinem ersten Beitrag über Hermann Weil ( http://recordplayer78.blogspot.de/2012/11/hermann-weil-gesamt-diskographie.html ) ist viel Zeit vergangen. Ich hatte gehofft, noch ein paar der fehlenden Platten bei befreundeten Sammlern zu finden, aber hatte keinen Erfolg. Deshalb publiziere ich hier nun die Odeon-Aufnahmen von Hermann Weil, die mir vorliegen.

Viel Neues ergibt sich leider nicht: Die ersten vier Titel hat er bereits auf Gramophone bzw. Vox aufgenommen. Tracks 7 bis 12 hatte ich bereits, überspielt von einer alten Discophilia-LP, HIER  gepostet. In der Liste unten erscheinen sie noch einmal in einer eigenen Überspielung von den Original-Schallplatten. "Neu" sind die Duett-Titel 5 und 6 und die "Bonus tracks". Der Titel von Tilman Lisczewski ist die Rückseite von Nr. 4 (Valentins Gebet), und das Duett von Lilly Hafgren-Waag und Fritz Vogelstrom bildet die Rückseite von Titel Nr. 6, dem Bajazzo-Duett mit Hermine Bosetti.

Weiterhin fehlen hier 4 Seiten:
Afrikanerin: Dir o Königin 99547

Trompeter von Säkkingen: Behüt Dich Gott 49549

Faust: Wohlan, unterschreibe mit VOGELSTROM  xB 5156, 99662

Boheme Quartett mit BOSETTI, HAFGREN, VOGELSTROM xxB 5159, 76128


Angeblich soll auch eine unveröffentlichte Testpressung unter der Matritzen-Nr. xxB 5151 vom Quintett "Selig wie die Sonne" aus den Meistersingern mit Fritz Vogelstrom, Lilly Hafgren-Waag, Hermine Bosetti und einem fünften, nicht benannten Sänger existieren.
Dieser Titel muss in meinem Entwurf für eine Diskographie von Hermann Weil im ersten Teil ergänzt werden.


Hermann Weil Vol. 2 - Odeon Recordings


  1. Traviata: Hat Dein heimatliches Land (Verdi)   xB 4946, 99551

  2. Carmen: Torerolied (Bizet)   xB 4947, 99552

  3. Bajazzo: Prolog (Leoncavallo)   xxB 4948, 76041

  4. Margarethe: Da ich nun verlassen soll (Gounod)   xxB 4952, 99553

  5. Boheme: Ach Geliebte (Puccini) mit Fritz VOGELSTROM, xB 5157, 99663

  6. Bajazzo: Warum denn hieltst du mich sehnend umfangen (Leoncavallo)
      mit Hermine BOSETTI,  xB 5152, 99659

  7. Traviata - Duett 1: Fräulein Valery! mit Hermine BOSETTI   xxB 5743, 76097

  8. Traviata - Duett 2: Ah, ich verstehe! mit Hermine BOSETTI   xxB 5744, 76098

  9. Traviata - Duett 3: Saget der Jungfrau, mit Hermine BOSETTI   xB 5741, 99653

10. Traviata - Duett 4: Ich sterbe! mit Hermine BOSETTI   xB 5742, 99654

11. Rigoletto: Duett 1 - Rede, wie sind allein, mit Hermine BOSETTI   xxB 5753, 76099

12. Rigoletto: Duett 2 - Weine, Weine! mit Hermine BOSETTI   xxB 5754, 76127

Bonus tracks:

13. Tilman LISZEWSKI - Trompeter von Säkkingen: Behüt Dich Gott (Nessler) 
      xB 4968, 99561

14. Lilly HAFGREN-WAAG, Fritz VOGELSTROM -  Lohengrin: Das süsse Lied verhallt
      xB 5155, 99660

 

 

Orch. cond. by Eduard Künneke. Recorded for Odeon Sept. 1910 (Tr.1 - 4, 13), June 1911 (Tr.5 - 6, 14) and July 1912 (Tr. 7 - 12).


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Auf die Idee, etwas über Hermann Weil zu schreiben, bin ich ursprünglich gekommen, nachdem ich Kontakt mit seiner Enkelin, Barbara Weil, bekommen habe. Sie schickte mir ein paar schöne Fotos, die im nächsten (bzw. zeitlich hiervor veröffentlichten Artikel) zu finden sind.






Above you find the second Volume of the Herman Weil recordings. It gives his recordings for Odeon, as far as I have access to them. Four titles and a rare test pressing are still missing from my playlist. If you have one of the missing recordings, please let me know. There are not many interesting titles, as he recorded some of the titles also for Vox and Grammophone, and most of the duets with Bosetti have been published before in my blog from an old Discophilia LP. But - I try to give you access to everything he recorded, and so these recordings have their value, too. I have a dozen German sung Bajazzo-Prologues, but Weil's one is one of the best.

The next publication, I hope coming soon, will be more interesting: the second act of Tannhäuser as recorded for Odeon in 1910 with Herman Weil as Wolfram, Annie Krull, Leon Rains and Fritz Vogelstrom.

I started the Hermann Weil project after I got contact to Herman Weil's granddaughter Barbara Weil. She has sent me a few familiy fotos, which are published in the next article, which I will publish with this one. So please read on...



Götterdämmerung Bayreuth 1942

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Marta Fuchs als Brünnhilde in Götterdämmerung



While surfing through Youtube investigating for some recordings I came over a complete recording of the Götterdämmerung from Bayreuth 1942. I listened a few minutes and was captured at once by the presence of this recording and the fine singers. I downloaded it and changed it to MP3. It was all in one big file, and so I undertook the work cutting it in listenabel pieces and write correct taggs for it. There are many sources for fine recordings in the web, but is is often much work to make them easily consumeable. Also you hear more, when you know more, and I did some research about the participating artists. This work can be shared, and that is what I want to do here. So here is the download, and a few remarks about the singers.

Cast list


This time I had to cut the whole opera into threee pieces. They are numbered by sequence, and I propose that you put all the files in one folder after unzipping the three folders.

DOWNLOAD:

http://www.4shared.com/zip/apKQvqm8ce/Gtterdmmerung_1942_1_Aufzug_An.html

http://www.4shared.com/zip/BQiDe24xce/Gtterdmmerung_1942_1_Aufzug_En.html

http://www.4shared.com/zip/vqHzh4N4ba/Gtterdmmerung_1942_3_Aufzug.html








The performance was directed by Karl Elmendorff. He has been active in Bayreuth since 1927, and the year 1942 was his last year in Bayreuth - don't know why he wasn't taken there anymore. I think he did a real good job. His Tristan from 1928, which I like very much, is already at my blog:
http://recordplayer78.blogspot.de/2012/07/tristan-und-isolde-bayreuth-1928.html



Set Svanholm, here probably as Lohengrin



Siegfried is done by Set Svanholm. This was, exept for Eric in Der Fliegende Holländer the same year, his only appearence at Bayreuth. He was born 1904 and started relatively late as a singer (1930), first as a baritone (like Lauritz Melchior and some others). In 1937 he changed to tenor. After the war he had a long carreer at the Met and in Europe. He sang his last Tristan one year before his early death in 1964. We hear a bright voice with a fine timbre and a clear diction - just like the most of his fellow singers.


Marta Fuchs als Brünnhilde in Walküre

Marta Fuchs (1898-1947) started as alto in 1923. From 1930 she sang at the Staatsoper Dresden and changed to dramatic soprano. Since 1935 she sang in Berlin and Dresden. She was a column of the Bayreuther Festspiele from 1933 to 1942, where she sang Kundry (1933-37), Isolde (1938) and Brünnhilde (1938-42). She had a huge voice with a dark timbre and was also estimated for her acting abilities. She also took part in the recording of the second Act of Walküre with Lauritz Melchior under Bruno Walter in 1936. I think she is on the same level as Frida Leider.





A surprise for me was the Waltraute of Camilla Kallab. I had never heard of her before and found out, that she was a noted singer but left only very few recordings and no commercially recorded discs at all.
She was born 1910 (the Sängerlexikon gives no year of her death) and made her debut 1930. She sang in Dresden 1930-34 and in Leipzig from 1934-44. In Dresden she took part in the premiere of Arabella (Strauss) on July 1st, 1933. After the war she sang for four years in Wiesbaden and then at the Komische Oper Berlin until the 1960ies. There is also a recording from her as Magdalena in Meistersinger from 1943 and another one from New York 1952, but that's it. We hear a fine alto (or mezzo - photos on the web show her also as Carmen), who does her great scene very well (Erzählung der Waltraute, Track 12). She also sings one of the three norns here.


Robert Burg (1890-1946)



The only appearance of Alberich in Götterdämmerung is in the dream scene with Hagen at the beginning of the second act. Alberich is Robert Burg (1890-1946), who sang in Dresden from 1916 to 1944 and was one of the best Heldenbaritons of his time. In Bayreuth he was subscibed to  the role of Alberich from 1933 to 1942 and also sang Klingsor in Parsifal 1934-39. Here is a postcard from my collection which shows him as Escamillo in Carmen. (I don't owe a photo of a Wagnerian role of him -- but I was glad that I  found the two Marta Fuchs-Brünnhildes in my postcard collection).

These are the outstanding singers of this production. Also worth mentioning is basso Friedrich Dalberg as Hagen, but I have no photo of him. He was born in England as Frederick Dalrymple in 1908 and died 1988. He sang from 1931 to 1944 in Leipzig and after the war in Munich and in London (Covent Garden).

The three Rheintöchter do their job well, but I don 't want to write about the singers. As I have a photo in my collection of Hilde Scheppan, who is one of the three, I reproduce it here without further comments.


Hilde Scheppan as Chrysosthemis in Elektra ca. 1941






I think this is a recording of high intensity, and for me it was the first time that I have listened to the Götterdämmerung in whole on one occasion. Before I only listened to single acts or scenes. The plot of the last part of the Ring always seemed a bit confusing for me and not as "organic" as in the other parts: Siegfried and Brünnhilde are deeply in love, but he forgets her soon (even if it is a magic potion which makes this) and she is frustrated and plans to murder her great love through the one who has alienated her from Siegfried - that is a lot to swallow! But - this is a recording with a high tension, not a single singer has dissapointed me, and for everyone who wants to make his peace with the Götterdämmerung this recording is a good occasion, especially when you read the text (or a good translation) while listening. 

Elmendorff builds a high tension in many scenes (rape scene of Brünnhilde Track 13, 14), but also has unusual lyrical and intimate moments, which you would not expect in Bayreuth in 1942, when heroic tones were more usual. Examples for this are the Erzählung der Waltraute (Track 12) and Siegfried's death (Track 25).

The only blemish is that the last two minutes of the second act are missing in the recording.


PS. The recording came from here:


Camilla Kallab

Why this blog is so quiet...

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The reason is the summer and our new Berner Sennenhund puppy. She has blown like a hurricane through our life and makes us occupy with her day and night!



The photo shows her at the age of 7 weeks. Meanwhile she is 13 weeks old and 16 kg small. In a year she will be 40 kg, and we are working on an education that you still can handle her then.

And furthermore it is summer - no good time for old dusty shellacs! In our garden there are 40 species of roses which were blooming (most of them have finished it by now), and it is very nice to stay there instead of the record room or the privatre library.

I think you understand this. I am preparing new articles for the autumn and winter in the few minutes of spare time I have sometimes, and I am still reading other blogs and enjoy music. But: at the moment I am staying outdoors as often and long as it is possible.





Ein kleines Lebenszeichen zwischendurch! Es ist ruhig hier in diesem Blog, aber wir haben einen wunderschönen Sommer, und wir haben einen neuen Hund, der uns Tag und Nacht fordert und Spaß macht. In unserem Garten wachsen 40 verschiedene Sorten Rosen, und im Moment ist es viel attraktiver, draußen zu sein, als alte Platten zu überspielen. So warte ich auf den Herbst und Winter, bereite ein paar Beiträge vor, aber habe im Moment keine Zeit, mich viel mit Musik zu beschäftigen.

Bis demnächst!

Rose Jaques Cartier

Rose William Shakespeare

Rose de Resht, one of the sweetest smelling roses in the world









Walther Ludwig from Youtube

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Walther Ludwig is one of the "Artists in Residence" in my blog. I really like his recordings and intend to publish here as many as possible. On my expeditions through the web I came onto the channel of "Ilja Livschakoff", obviously a collector of German dance music from 1930 on and a lover of German singers in the time of the Second World War and the years after. He has a few hundred "videos" (which actually are sound recordings, illustrated by a photo). Among them are many fine and rare dance recordings and hits of the late twenties and thirties of the last century, but also many fine and rare broadcast recordings from the fifties, featuring Peter Anders and Walther Ludwig and some other now forgotten singers like Hans Wocke and Julius Catona. As everyone is free to listen to the recordings and to downbload them, it is no crime when I share with you the findings I have downloaded. I have a Ludwig discography from a private German collector magazine ("Stimmen, die um die Welt gingen") from 1994, where most of the broadcast recordings are listed. But "Ilja Livschakoff" has even some which were unknown to the publishers of the magazine 20 years ago. I can recommend his channel, express my esteem and give you the link to his channel, where you can make many discoveries:
https://www.youtube.com/channel/UCKxuu1e04bLcKqciOXxraAg

And here are my Walther Ludwig discoveries, prepared to easy listening for you:


Walther Ludwig from Youtube vol. 1


At first as a surprise for me, the Gesellen-Lieder of Mahler in a piano version with Hans Altman from 1949. On Youtube they were in one piece. I cut them into the single songs. By the way: After the war one of the first concerts of Ludwig in Hamburg was Mahler's Lied von der Erde with Ernas Schlüter, soprano and Eugen Jochum conducting the Philharmonisches Orchester Hamburg in the Musikhalle on 9.XII.1945! I think it was not recorded...


All the Lieder come from 1949 to 1954, the only exeption is the "Auch kleine Dinge" from 1940.



Lieder eines Fahrenden Gesellen (Gustav Mahler)

  1. Wenn mein Schatz Hochzeit macht
  2. Ging heut' morgen über's Feld
  3. Ich hab' ein glühend' Messer
  4. Die zwei blauen Augen

with Hans Altmann - Piano (München 1949)

  5. Adelaide (Beethoven)

with Wilhelm Brückner-Rüggeberg - Piano (1954)

  6. Frühlingsglaube (Schubert)
  7. Der Musensohn (Schubert)
  8. Liebesbotschaft (Schubert)
  9. Nachtstück (Schubert)
10. An Sylvia (Schubert)

with Fritz Lehmann - Piano (Berlin 1951)

11. An Sylvia (Schubert)
12. Am See (Schubert)
13. Im Frühling (Schubert)

with Wilhelm Brückner-Rüggeberg - Piano (NWDR Hamburg 1953)

14. An eine Quelle (Schubert)
15. Der Wanderer an den Mond (Schubert)

with Hans Altmann - Piano (München 25.IV.1954)

16. Der Einsame (Schubert)
17. Der gute Hirt (Schubert)
18. Der Wanderer an den Mond (Schubert)

with Wilhelm Brückner-Rüggeberg - Piano (1954)

19. Heimliche Aufforderung (Strauss)

with Hans Altmann - Piano (München 11.XII.1952)

20. Auch kleine Dinge können uns entzücken (Hugo Wolf)

with Sebastian Peschko - Piano (Grammophon/Polydor 1940, 47374-B, Matr. 8519 1/2 GR 9)


21. Abschied (Hugo Wolf)


with Hans Altmann - Piano (München 10.VII.1951)


DOWNLOAD MP3 256 kB/s






Wilhelm Brückner-Rüggeberg
Hans Altmann
Sebastian Peschko
Fritz Lehmann



Meine heutige Playlist fasst Aufnahmen zusammen, die vom YouTube-Kanal von "Ilja Livschakoff" stammen: https://www.youtube.com/channel/UCKxuu1e04bLcKqciOXxraAg Dort sind viele interessante Aufnahmen (z.Zt. 620!) aus dem Bereichen Tanzmusik der 20er bis 40er-Jahre, leichte Muse von Opernsängern und Klassikaufnahmen aus den 40er und 50er Jahren zu finden. Es lohnt sich, dort einmal zu stöbern.

Ich habe seltene Rundfunkaufnahmen (plus eine Schellackplatte, die thematisch dazupasste) von Walther Ludwig zusammengefasst, und teile meine Zusammenstellung hier mit meinen Lesern. Besonders über die Mahler-Aufnahmen habe ich mich sehr gefreut. Die Schubert-Lieder und die Adelaide hat Ludwig alle auch für die Deutsche Grammophon aufgenommen, aber es ist interessant, Versionen davon mit anderen Begleitern zu hören.

Es ist ja kein Problem, sich mit Hilfe von bestimmten Programmen YouTube Videos als MP3-Dateien herunterzuladen. Dies kann jeder tun - ich habe also den Lesern dieses Blogs nur etwas Arbeit gespart. Aber teilen und gemeinsam Musik hören macht halt mehr Spaß!


Happy New Year 2016 - with Emilio's Top 25 Historical Recordings 2015

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Ich wünsche allen Lesern ein Frohes neues Jahr und ein erfolgreiches und gesundes 2016 !! Ich habe schon viele Blogs sterben sehen, in denen vorher "eine kurze Pause" angekündigt wurde. Ich hoffe, dass dieses Blog nicht dazu gehört! Zwar habe ich bei allen familiären und beruflichen Verpflichtungen nicht so viel Zeit für mein Blog, wie ich gerne hätte, aber noch eine Menge Pläne für neue Projekte und Beiträge. Und so möchte ich zum Jahreswechsel an das Motto meines Blogs erinnern. Es heisst "LIVING with historical records". Ich lebe wirklich mit meinen Lieblingsaufnahmen und höre sie häufig. Meine besten Helfer dabei sind meine beiden IPods classic mit je 160 GB Speicherplatz. Darauf sind ca. 120 Tage (= 120 mal 24 Stunden) Musik, auch mit vielen historischen Aufnahmen. Natürlich reicht der Speicherplatz nicht aus, und ich schiebe Aufnahmen hin und her, deaktiviere sie und schalte sie wieder frei, wenn ich sie hören möchte. Dabei ist das Schöne, dass mein IPod mitzählt, welche Stücke ich wie oft höre. So kann ich hier eine Hitparade meiner meistgehörten historischen Aufnahmen aufstellen, die ich gerne mit meinem Lesern teilen möchte. Damit verbinde ich die Anfrage: Was sind eure Lieblingsaufnahmen, die ihr tatsächlich HÖRT und nicht nur sammelt? Vielleicht hat ja jemand meiner Mitblogger Lust, ebenfalls seine Lieblingsaufnahmen zu veröffentlichen. Ich bin für Anregungen immer dankbar und habe die Erfahrung gemacht, dass viele Sammler, nach ihren Lieblingsaufnahmen gefragt, nicht ihre Seltenheiten präsentieren, sondern meist recht gängige Aufnahmen auflegen - Ohrwürmer halt. Einmal war ich regelrecht enttäuscht, welche Platte mir ein Sammler mit damals einer der größten Sammlungen in Deutschland als besonderes Highlight vorspielte - einen Operettentitel aus den 50er-Jahren, gesungen von Rudolf Schock, Aber egal: hier lasse ich mir auch einmal ins private Plattenregal schauen.

Die Aufnahmen sind sortiert von den meistgehörten zu den weniger gehörten historischen Aufnahmen. Die meistgehörte Platte wurde immerhin 17 mal gehört, und die letzte hat auch noch 8 mal auf dem Zähler. Gleich folgt die Liste...


Emilios Historical Top 25 in 2015


Here is a list of my most often listened to historical recordings in 2015 (and 2014 is added here, too). As my IPod counts the number of playings, I can easyly find out my "Top-Hits", which are listened to between 17 times (No. 1) and 8 times (the last places). I am interested to know what other collectors are really listening to (and not only collecting), and maybe some of my blog colleagues feel invited to publish their really favourite recordings, too. Here are mine (with some comments):



  1. Hark, how still (Franz) - Richard Crooks (Tenor), Frederick Schauwecker (Klavier)
  2. Se mia gioia (Händel) - Dedication (Franz) - Richard Crooks (Tenor) , Frederick
      Schauwecker (Klavier)

I love the Crooks recordings, especially the Robert-Franz-Lieder, which I have published before in this blog. Five of them have made it into my top 25.

  3. Mut (Schubert - Winterreise) - Richard Tauber (Tenor), Mischa Spoliansky (Klavier) 1927

These Winterreise Lieder have been published here, too, but this one is from an EMI CD which was often on my playlist.

  4. Die Verkaufte Braut: Komm, mein Söhnchen, auf ein Wort (Duett Kezal-Hans) - Walther
      Ludwig (Tenor), Joseph Greindl (Bass), Sinfonieorchester des Bayrischen Rundfunks,
      Leopold Ludwig (1950s ? )

A piece to get in a good mood.

  5. Der Zigeunerbaron - So elend und so treu - Elisabeth Rethberg

Another Ohrwurm (Catchy Record).

  6. Er ist's (Wolf) - Grete Stückgold 1921

A fine Lied from a fine singer.

  7. Don Carlo - Per me giunto (Verdi) - Heinrich Schlusnus, Clemens Krauss 1936

Heinrich Schlusnus, another favourite singer, in this list with three recordings that go to my heart.

  8. Rigoletto - La Donna e mobile - Alessandro Bonci (Tenor) ca. 1908
  9. Andrea Chenier - Un di all'azzurro spazio - Alessandro Bonci (Tenor)  ca. 1908

I have been working on a article "Giuseppe Anselmi vs. Alessandro Bonci", but there was too much to listen to and no clear vote who is the better tenor, so I enjoy both of them now and the article has not been written yet... During the preparation these were the most often listend to titles.

10. Atalanta: Come, my beloved (Händel) - Alma Gluck Victor 74504, 1916

I love Händel Arias, and Alma Gluck is really good, especially when Ward Marston has tranfered the record.

11. Rigoletto: Tutte le feste - Olimpia Boronat (Sopran) Mx. 1507 c, Gramophone 053186


Another Ward Marston production in great demand by me.

12. Tosca - Nur der Schönheit - Charlotte Viereck-Kimpel

About this singer CVK there is another article to come in 2016 here with many photos and one new recording....

13. Manon - Nous irons a Paris (Massenet) - Gaston Dubois (Tenor), Lise Landouzy (Sopran)
      Odeon 1907 (xp 3750, 56167)

One of the Shellacks from my collection that has made it into the top 25. The Flip side with "O Magali" from Mireille slightly failed to get among the top 25.

14. Paulus: Sei getreu bis in den Tod (Mendelssohn) - Felix Senius

A great recording from an underrated tenor from the blog of my musicfriend Satyr. Maybe someday I bring ALL of his few recordings and some materials I have about this fine singer.

15. Meine Rose (Schumann) - Frida Leider (Sopran), Michael Raucheisen (Klavier) 1941
16. Der Freischütz: Wer legt auf ihn so strengen Bann - Friedrich Schorr (Bariton) 1929

Again two titles from articles in this blog, which I really like. The next are the 1926 Don Pasquale recording of  Heinrich Schlusnus which I always searched for in vain when I was still collecting original shellacks (I nearly have all of his ca. 400 recordings, but this one is REALLY rare.) Now I have it on CD and listen to it as often as I like... The Death of Valentin is also a great and touchy piece, even if the one sentence of Margarethe is only sung by a lady from the choir.

17. Don Pasquale: Ach wie ein Engel himmlisch schön - Henrich Schlusnus (Bariton) 1926
18. Margarethe: Valentins Tod - Henrich Schlusnus (Bariton), Orchester Staatsoper, 
      Johannes Heidenreich 1927

19. Des Mädchens Klage (Schubert) - Hulda Lashanska (Sopran), Elsa Fiedler (Klavier)

20. Der Wanderer an den Mond (Schubert) - Karl Erb (Tenor), Bruno Seidler-Winkler
      (Klavier) 1937

One of the classical Erb Schubert recordings, then followed by a fine Mozart, three Crooks recordings and a piece from one of the legendary grandmasters (or grandmothers?) of historical singing, Adelina Patti.

21. L'amero saro constante (Mozart Konzertarie) - Maria Gerhart Odeon 1924

22. L'Adieu de Matin (Pessard) - Richard Crooks (Tenor), Frederick Schauwecker (Klavier)
23. Have you seen but a white lily grow (Anonymus) - Richard Crooks (Tenor), Frederick 
       Schauwecker (Klavier)
24. Passing by (Purcell) - Richard Crooks (Tenor), Frederick Schauwecker (Klavier)

25. Don Giovanni: Batti, batti o bel Masetto (Mozart) -  Adelina Patti (Sopran), Landon 
       Ronald (Klavier) 1905






I wish a happy, healthy and successful New Year 2016 to all of you. Even if it has become somewhat calm here during the last 8 months, I am still full of plans and hope, that this blog will live on and bring some fine articles and recordings during the next year. In my head many things are planned (especially in the morning under the shower I have many creative ideas!), and now I will try to find more time to make these ideas come alive. This is one of my resolutions for 2016. I hope there will be some pleasant surprises for you to find here during the next year. Keep on reading, listening and stay in tune...

Hermann Jadlowker's complete electric recordings (1927)

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Hermann Jadlowker (1877-1953) konnte bereits auf eine lange Karriere zurückblicken, als er mit 50 Jahren seine ersten elektrischen Aufnahmen machte. Es sollten seine letzten bleiben. In den letzten Jahren vor den Aufnahmen hatte er keine festen Engagements mehr, sondern nur noch Gastauftritte. Es scheint so, dass er sich aus der Öffentlichkeit etwas zurückgezogen hatte. Dazu passt, dass er in den 20er Jahren im Bühnenjahrbuch das Hotel Adlon in Berlin als ständigen Wohnsitz angegeben hat. Dabei gibt es aus früheren Jahren Bilder, die ihn in seinem "Heim" zeigen, manche auch mit Gattin. Später scheint es dann eine Änderung der Lebensverhältnisse gegeben zu haben, über die man heute nur noch spekulieren kann. Kurze Zeit nach seinen elektrischen Aufnahmen für die Grammophon siedelte er ganz nach Riga (Lettland) über, wo er Oberkantor in der dortigen Synagoge wurde. Vielleicht wollte er nach der langen Opernkarriere mehr seine spirituelle Seite ausleben, vielleicht spürte er auch schon, dass die Lebensbedingungen für jüdische Künstler in Deutschland immer schlechter wurden, und kehrte zu seinen Wurzeln zurück und in die Stadt, wo er auch geboren war. Er überlebte den Krieg, weil er 1940 von dort aus nach Jerusalem übersiedelte, und starb dort 1953.




Hermann Jadlowker in  the 1920ies. He lived permanently at the hotel Adlon in Berlin then, and maybe this photo was taken there. Outside on the street you see the a sign "(Zi)garren" from a tobacco shop. The sheet music on the music stand is "Adriana Lecouvreur" by Cilea.

Die Aufnahmen sind alle mit Klavierbegleitung (eine mit Orgel) und zeigen eine intime und künstlerisch intensive Seite von Hermann Jadlowker. Zwar hatte er früher schon einige Liedaufnahmen gemacht, doch erst das elektrische Aufnahmeverfahren erlaubt wirklich, den Wendungen und dem Ausdruck der Stimme als Zuhörer angemessen folgen zu können. Auch nahm er neben Kunstliedern hier mit den Bemberg-Liedern oder den Liedern von Billi (1869-1938) und Cimara (1887-1967) zum ersten Mal Stücke auf, die eher der Salonmusik zuzurechnen sind. Er meistert sie leicht und exquisit. Ohne diese elektrischen Aufnahmen wäre das Bild des Künstlers Hermann Jadlowker nicht so vollständig gewesen, und es ist schade, dass nicht noch mehr davon entstanden sind. Ende der 20er Jahre war eine Zeit wirtschaftlicher Kargheit in Deutschland, und die Schallplatten verkauften sich nicht sehr gut. Dies und ihre große künstlerische Qualität sind der Grund, dass die elektrischen Aufnahmen von Hermann Jadlowker bei Auktionen oft hohe Preise (50 bis 200 USD) erzielen. Ich konnte sie hier alle bis auf eine von befreundeten Sammlern oder aus eigenen Beständen zusammentragen. Diese eine, es sind die Brahms-Lieder, war zum Glück auf der Marston-Doppel-CD, die Herman Jadlowker gewidmet ist, zu finden, weshalb ich nun doch die kompletten Aufnahmen präsentieren kann.


Hermann Jadlowker in younger years, at his own home.

Hermann Jadlowker - Electric Recordings - Playlist




  1. Amarilli (Caccini, Mx. 420 bm, Gram 66666)

  2. Pur dicesti (Lotti, Mx. 419 bm, Gram 66666)

  3. Vittoria, mio core (Carissimi, Mx. 421 bm, Gram 66633)

  4. Caro mio ben (Giordani, Mx. 431 bm, Gram 66633)

  5. E canta e grillo (Billi, Mx. 429 bm, Gram 66667)

  6. Stornella Marinara (Cimara - Pesci, Mx. 430 bm, Gram 66667)

  7. Chant Hindou (Bemberg, Mx. 427 bm, Gram 66668)

  8. Aime-moi (Bemberg, Mx. 428 bm, Gram 66668)

  9. Abschied (Schwanengesang, Schubert, Mx. 423 bm, Gram 66634)

10. Der Lindenbaum (Winterreise, Schubert, Mx. 422 bm, Gram 66634)

11. Der Mond steht über dem Berge (Brahms, Mx. 437 be, Gram 66821)

12. Von ewiger Liebe (Brahms, Mx. 436 be, Gram 66821)


Recorded 1927 for Grammophon, with Piano, No. 4 with Violin, Piano and Organ, Violin Paul Godwin; No. 7 with Piano and Violin;  
No. 3, 9, 10 given Pianist "Dr. Steinberger, Blüthner-Flügel", No. 1, 2 "Blüthner-Flügel".

Probably all recordings are accompanied by Dr. Steinberger, who is not known to me.
Most probably Paul Godwin is also the violinist on No. 7.


DOWNLOAD MP3 Mediafire 256 Kb/s



On this photo from about 1920 the birth date of Jadlowker is given as 1879, while most researchers think,
that he was born in 1877


Here are presented the complete electric recordings of Hermann Jadlowker. They were the last recordings in his career as a singer, which had lasted from 1899 on, and were made, when he was 50 years old and still in full possess of his voice. 1929 he settled to Riga and in 1940 to Jerusalem, where he died in 1953. A good biographical article in English is in the liner notes of the Marston double CD devoted to Jadlowker. You can read it HERE on the Marston website.

The recordings sound clearer than the many acoustic recordings, which he made for Odeon, Grammophon and Victor, and show his style, his supreme ease and deeply felt, but still relaxed approach to the music.


Eine neue Aufnahme von Charlotte Viereck

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Charlotte Viereck-Kimpel als Venus mit handschriftlicher Eintragung von ihr selbst
"Staatsoper Dresden 1923"

Als ich im Januar 2014 einen Artikel über die Sängerin Charlotte Viereck-Kimpel schrieb, konnte ich sechs ihrer neun veröffentlichten Aufnahmen präsentieren. Dabei stellte ich mit Überraschung fest, dass sich hinter dem auf dem Label angegebenen Titel "Zurück von ihm" aus Tannhäuser tatsächlich die Arie "Nur der Schönheit" aus Tosca verbarg. Damals fragte ich, ob jemand, der die Platte auch besitzt, einmal überprüfen könnte, ob der eigentliche Tannhäuser-Titel vielleicht in anderen Pressungen auch benutzt wurde und sich so unter der selben Nummer zwei verschiedene Aufnahmen verbergen. Darauf bekam ich zwar keine Antwort, fand aber vor kurzem bei den Recherchen zu meinem biographischen Artikel über Charlotte Viereck selbst heraus, dass die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dreden den Titel aus Tannhäuser von Charlotte Viereck-Kimpel auch in den online-Beständen hat und dass auf dieser Platte dort tatsächlich der angezeigte Tannhäuser-Titel zu hören ist.

So kann ich also meine Playlist erweitern und passend zur Biographie nun sieben statt sechs Aufnahmen anbieten.


Playlist


1. Lohengrin: Einsam in trüben Tagen (Matr. 336 A, Vox 02134)
2. Tannhäuser: Dich teure Halle grüss ich wieder (Matr. 335 A, Vox 02134)
3. Tannhäuser: Zurück von ihm (= Der Unglücksel'ge)  (Matr. 342 A, Vox 02141)
4. Tannhäuser: Allmächt'ge Jungfrau  (Matr. 340 A, Vox 02141)
5. Fidelio: Komm, o Hoffnung (Matr. 343 A, Vox 02168)
6. Fidelio: Ich folg dem inn'ren Triebe  (Matr. 344 A, Vox 02168)
7. Tosca: Nur der Schönheit (Matr. 342 A, Vox 02141)

Alle Aufnahmen sind mit Orchesterbegleitung. Laut den Matritzennummern entstanden sie ca. 1922, wurden aber erst im Vox-Katalog von 1924 (Titel 1 und 2) und 1925 (Titel 3 bis 7) erstmalig angezeigt.

Weiterhin fehlt die Platte Vox 02137 mit der großen Arie der Aida (in zwei Teilen): "Als Sieger kehre heim / O Vater, Geliebter, die heiligen Namen" mit den Matrix-Nummern 338 A und 339 A. Außerdem bleibt die Lücke der unbekannten Matrix-Nummern 337 A und 341 A, wo eventuell noch unveröffentlichte Testpressungen von existieren könnten, sowie die Doppelung von 342 A, unter der die Tosca-Arie sowie die Tannhäuser-Szene veröffentlicht wurden.


DOWNLOAD MP3


In meinem vorigen Artikel zitierte ich das Sänger-Lexikon. Einige Angaben dort sind aber ungenau oder falsch. Auch über die "Gastspiele an den größeren Häusern im deutschen Sprachraum" gibt es keine Belege. Richtigerweise müsste der Artikel also so lauten:

Viereck-Kimpel, Charlotte, Sopran, * 21.08.1877, † 29.10.1956; ihre Bühnenkarriere wurde 1915 mit einem Engagement am Stadttheater von Posen (Poznan) eingeleitet, das bis 1919 dauerte. Sie folgte dann 1919 einem Ruf an die Staatsoper von Dresden, der sie vertraglich bis 1925 als Mitglied verbunden blieb. Bis 1928 war sie an diesem Opernhaus noch als ständiger Gast anzutreffen. Zu ihren wichtigsten Partien für die Opernbühne gehörten die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Leonore im »Fidelio«, die Irene in »Rienzi« von R. Wagner, die Senta im »Fliegenden Holländer«, die Berthalda in Lortzings »Undine«, die Amelia im »Maskenball« von Verdi, Selika in Meyerbeers »Africaine« sowie die Marschallin im »Rosenkavalier«. Sie kam auch als Konzertsolistin zu einer erfolgreichen Karriere. Nach ihrer Opernkarriere unterrichtete sie noch einige Jahre am Dresdner Konservatorium.


Schallplattenaufnahmen auf Vox.

Die Sängerin Charlotte Viereck (1877-1956) - Bilder aus ihrem Leben

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Charlotte Viereck als Marschallin im Rosenkavalier, 1925 Staatsoper Dresden

Es zählt zu den herausragenden Erlebnissen eines Sammlers, wenn ihm exklusiv besondere Materialien über Künstler zur Verfügung gestellt werden. So erging es mir nach meinem Artikel über Charlotte Viereck, als mich die Urenkelin der Sängerin anschrieb und mir später umfangreiches Bildmaterial und Erinnerungen der Familie über die Künstlerin zur Verfügung stellte. Auch wenn sie aufgrund des zeitlichen Abstandes viele Fragen nicht mehr beantworten kann, ergeben sich doch neue Erkenntnisse und Informationen über die Sängerin. So kann ich nun einen Abriss über die Lebensgeschichte und das Wirken von Charlotte Viereck geben, wie er bisher noch nicht bekannt war. Leider besitzen die Nachfahren von Charlotte Viereck keine Tonaufnahmen mehr von der Künstlerin, so dass sich hier keine neuen Erkenntnisse ergeben. Dennoch kann ich die meisten der wenigen bekannten Aufnahmen in meinem Blog präsentieren. (siehe HIER ).

Frühzeit

Das Sängerlexikon geht davon aus, dass Charlotte Viereck um 1891 geboren wurde. In Wirklichkeit wurde Charlotte Pauline Louise Viereck aber bereits am 21.August 1877 geboren. Über die frühen Jahre ist nicht viel bekannt. Sie heiratete sehr früh Heinrich Kimpel. Ein Foto  von ca. 1899 zeigt sie als sehr junge und hübsche Frau mit ihrem Ehemann. Er hält in der Hand eine lange Tabakspfeife. Aus einer Aufschrift auf der Rückseite des Bildes geht hervor, dass er Architekt war.


Ehepaar Viereck-Kimpel ca. 1899

Das nächste datierte Foto stammt aus Potsdam von 1905.





Aus dem Sängerlexikon wissen wir, dass sie 1915 am Opernhaus in Posen debütierte und dort bis 1918 (nach den Fotos eher bis 1919) beschäftigt war. Warum sie erst mit 38 Jahren debütiert haben soll ist rätselhaft. Eventuell sang sie schon länger, vielleicht auch an einem anderen kleineren Opernhaus. Denn die Rollen, die auf den Fotos aus Posen dokumentiert werden, sind oft hochdramatische Partien - einer 38-jährigen angemessen, aber nicht einer unerfahrenen Sängerin.



Charlotte Viereck-Kimpel als Isolde in Posen 1918



Bildstudie: Kundry in Parsifal aus Posen 1919
Die folgenden beiden Bilder stammen nach den Vermerken auf den Rückseiten der Fotos aus der heute vergessenen "Fantastisch-symbolischen" Oper "Eros und Psyche" des polnischen Komponisten Ludomir Aleksander Różycki , die am 10.II.1917 in Breslau uraufgeführt wurde und wohl auch im gleichen Jahr in Posen gegeben wurde.



Charlotte Viereck-Kimpel in "Eros und Psyche" 1

Charlotte Viereck-Kimpel in "Eros und Psyche" 2

Die Zeit an der Dresdner Staatsoper (1919-1928)


1919 wurde Charlotte Viereck an die Dresdner Staatsoper verpflichtet. Wie aus ihrem Rollenverzeichnis hervorgeht, geschah dies zunächst als Gast und dann ab  dem 1.VIII.1919 offiziell als Mitglied der Oper. Zunächst sang sie als Gast die Leonore in Fidelio und die Amelia im Maskenball, dann regulär die Berthalda in Undine, die Donna Elvira im Don Giovanni und die Giulietta in Hoffmanns Erzählungen. Als vierte Rolle kam die Färbersfrau in "Die Frau ohne Schatten" von Richard Strauss dazu.

Dazu ist zu sagen, dass die Oper von Strauss am 10. Oktober 1919 in Wien uraufgeführt wurde. Die Premiere in Dresden fand am 22. Oktober statt. Danach wurde die Oper in Dresden nur noch 2 mal, nämlich am 1. und am 3, November 1919 gegeben. Friedrich von Schuch schreibt dazu in seinem Buch "Richard Strauss, Ernst von Schuch und Dresdens Oper" (1951 bzw. 2. Aufl. 1953):

Bald nach Beendigung des Krieges, am 10. Oktober 1919 erlebte diese Oper (= Die Frau ohne Schatten) in Wien ihre glanzvolle Uraufführung, der am 22. Oktober 1919 die Dresdner Erstaufführung folgte, die allerdings unter einem ungünstigen Stern stand trotz ausgezeichneter Besetzung (Fritz Vogelstrom, Elisabeth Rethberg, Friedridch Plaschke, Eva von der Osten, Ottilie Metzger-Lattermann), da technische Schwierigkeiten nicht ganz zu überwinden waren. Strauss war darüber jedenfalls so verstimmt,, daß er sich zunächst völlig ablehnend verhielt, als im Jahr 1921 der neue Generalintendant (...) Dr. Reucker sich um die Uraufführung seiner nächsten Schöpfung bewarb. Es bedurfte langer zäher Bemühungen, um Strauss zu überzeugen (...) , daß Zwischenfälle wie bei der "Frau ohne Schatten"! ausgeschlossen  seien. (S. 123)

Charlotte Viereck war also bei der Besetzung der Erstaufführung nicht dabei und kann daher die Rolle der Färberin bestenfalls zweimal im November 1919 gesungen haben. Vielleicht hat sie die Rolle auch nur einstudiert und war die Zweitbesetzung, die wegen des Mißerfolges der Oper nicht mehr zum Zuge kam. Solange nicht die Programmhefte vom 1. und 3. November 1919 aus der Dresdner Oper auftauchen, kann man diese Frage nicht beantworten.

Fidelio 1919

1920 brachte für sie die folgenden Rollen: Leonore in Fidelio, Irene in Rienzi, Venus im Tannhäuser und die Senta im Fliegenden Holländer. Als weitere Wagner-Rolle gab es noch die kleinere Partie der ersten Norne in der Götterdämmerung. Hinzu kamen zwei Dresdner Uraufführungen von zeitgenössischen Opern, die heute vergessen sind. Am 23. Februar 1920 wurde "Der Fremde", eine "phantastische Oper" von Hugo Kaun in Dresden uraufgeführt, wo sie die Rolle der Godiva sang. Als zweite Premiere gab es die Oper "Schirin und Gertraude" von Paul Graener (Uraufführung am 28. April 1920), wo sie die Gertraude sang. Es ist möglich, aber nicht sicher, dass Charlotte Viereck jeweils in der Uraufführung sang. Das Sängerlexikon erwähnt sie nicht und gibt lediglich an:

Schirin und Gertraude von Paul Graener, 28.4.1920 Dresden mit Friedrich Plaschke • Eva Plaschke-von der Osten • Grete Merrem-Nikisch, Dirig. Fritz Reiner.
[Anhang: Opern. Kutsch/Riemens: Sängerlexikon, S. 28643 (vgl. Sängerlex. Bd. 5, S. 0) (c) Verlag K.G. Saur]

Über die Oper "Der Fremde" findet sich kein Eintrag.

Irene in Rienzi



Im Jahr 1921 gab es die Rollen der Valentine in den Hugenotten, der Selika in der Afrikanerin, der Martha im Evangelimann, der Elsa in Lohengrin sowie als Reprise die der Berthalda in Undine. Hinzu kam die kleinere Rolle der ersten Dame in der Zauberflöte. 

1922 brachte die Rezia in Webers Oberon, die Senta und wieder die Erste Norne sowie die 1. Engelsstimme in Pfitzners Palestrina. Wenn in der Oper auch nicht viel zu tun für sie war, machte sie doch in diesem Jahr ihre erhaltenen Aufnahmen bei der Firma VOX, die es uns heute erlauben, einen Eindruck von ihrer Stimme zu bekommen. Diese Platten wurden allerdings erst 1924 und 1925 von der Firma VOX veröffentlicht.

Charlotte Viereck als Amelia in Verdis Maskenball 1


1923 sang sie die Martha in Eugen d'Alberts Tiefland, Irene in Rienzi, Venus im Tannhäuser, die Tosca sowie dei Königin in Marschners Hans Heiling. Ausserdem sang sie die Amelia im Maskenball. Eine weitere Angabe in ihrem Rollenverzeichnis für 1923 ist schwer lesbar. Es scheint sich auf eine Oper namens "Ipsar" von "Mruczek" zu beziehen - vermutlich eine der vielen heute vergessenen Erstaufführungen, die sich nicht halten konnten und über die ich kein Material fand.


Charlotte Vierck als Venus.
Auschnitt aus DIE MUSIK, März 1923

Als Amelia 2

Im Jahr 1924 gab es eine Neuauflage des Don Giovanni, wo sie diesmal die Donna Anna sang. Die Kostüme wurden vom Maler Max Slevogt gestaltet.

Charlotte Viereck als Donna Anna 1

Charlotte Viereck als Donna Anna 2 (1924)
In der Deutschen Fotothek finden sich einige Fotos der Bühnenbilder, darunter auch ein Bild von Charlotte Viereck als Donna Anna mit dem Tenor Max Hirzel als Don Ottavio aus dem ersten Bild.

http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87601035


Ausschnitt aus: http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87601035

Weitere Rollen im Jahr 1924 waren die Ortrud im Lohengrin (mit Friedrich Plaschke als Telramund), Senta, Fidelio, Martha im Evangelimann und Giulietta in Hoffmanns Erzählungen. Als neue Rolle kam die Santuzza in der Cavalleria Rusticana hinzu.

In einem der vorigen Jahre war die Ehe mit Heinrich Kimpel geschieden worden, und sie heiratete am 15.04.1924 in zweiter Ehe den Schauspieler Heinrich Bernecker. Die Ehe währte nur acht Jahre, weil Heinrich Bernecker am 13.12.1932 verstarb.

1925 sang sie nur noch zwei Rollen, nämlich die Santuzza in der Cavalleria und die Marschallin im Rosenkavalier. Offiziell schied sie zum 05. Juli 1925 aus der Dresdner Oper aus. Warum der Vertrag endete, kann man nur mutmaßen. Immerhin war sie 1925 bereits 48 Jahre alt, und es gab ein starkes Ensemble und damit eine große Konkurrenz in dem Fach, das sie gesungen hat. Mit Elisa Stünzner, Grete Merrem-Nikisch, Elisabeth Rethberg und der 1925 neu verpflichteten Meta Seinemeyer standen jüngere Sängerinnen bereit, die viele der Rollen von Charlotte Viereck auch im Repertoire hatten.

Immerhin wurde sie noch die nächsten drei Jahre öfters als Gast verpflichtet. Dies mag ein Hinweis darauf sein, welche ihrere Darstellungen besonders geschätzt wurden oder auch für welche Rollen keine adäquaten Sängerinnen aus dem Ensemble zur Verfügung standen. Die Marschallin im Rosenkavalier übernahm sie 1926, 1927 und 1928. Hinzu kamen 1926 und 1927 die Irene im Rienzi, 1927 die Amelia im Maskenball, 1927 und 1928 die Venus im Tannhäuser und die Senta im Fliegenden Holländer sowie 1928 die Tosca.

Dann unterrichtete sie noch am Dresdner Konservatorium eine Gesangsklasse, wie eine Konzertankündigung von 1930 zeigt.

Konzertprogramm Dresdner Konservatorium vom 20.März 1930 (Ausschnitt)

Irgendwann in dieser Zeit war sie Mitglied im "Berliner Oratorien-Quartett", vermutlich ein Zusammenschluss von Sängern, mit dem sie Soloauftritte in Konzerten bestritt. Wer die anderen Mitglieder waren, weiß ich nicht, Es kann auch sein, dass sie in dieser Formation in Konzerten aktiv war, BEVOR sie ihre Opernkarriere begann.

Berliner Oratorien-Quartett (vorne links Charlotte Viereck)







Charlotte Viereck, ca. 1930


Nach der Karriere (1932-1945)

1932 starb ihr zweiter Ehemann Heinrich Bernecker. Um diese Zeit beendete sie ihre Karriere und "erhielt (...) einen Ruf an den Sachsenhof in Bad Elster/Vogtland", wie ihre Enkelin schreibt. Sie fährt fort: "Der Sachsenhof war zu Friedenszeiten ein Hotel, wurde aber im Kriege, wie viele andere auch, ein Lazarett. Sie (=Charlotte Viereck) wohnte dort mit ihrer Mutter. Durch die Kriegswirren beschloss die Familie, dass wir, meine Mutter und ich, ebenfalls nach Bad Elster gehen sollten. (...) Meine Großmutter (=CV), ihre Mutter, meine Mutter und ich lebten nun ein bisschen näher zusammen im Sachsenhof. 1943 starb meine Urgroßmutter in ihrem 91. Lebensjahr. Nun - es war Krieg und es war alles nicht so einfach! Ich allerdings kann mich an eine spannende und interessante Zeit erinnern. Es war ja eine sehr ernste und schwierige Zeit, aber trotzdem oder gerade deswegen wurde bei uns viel musiziert, gelesen und gesprochen. Es gab schließlich auch einen herrlichen Bechstein-Flügel bei uns und meine Mutter (=CVs Tochter) war eine leidenschaftliche Buchhändlerin. Bei uns waren sehr häufig "tolle" Leute zu Gast."



Charlotte Viereck mit Tochter am Bechstein-Flügel, Aufnahmedatum ca. 1922



1934 im Sachsenhof mit Gästen. Charlotte Viereck im Fenster links, in der Mitte vermutlich ihre Mutter







1940 war der Sachsenhof bereits Lazarett oder Erholungsheim für Soldaten. CV in schwarzem Kleid mit Tochter, Enkelin und Kindermädchen und Soldat Geilsdorf



Heute ist der Sachsenhof eine Fachklinik


1945-1956


Die Enkelin schreibt weiter: " Und dann kam das Kriegsende! Ich erinnere mich sehr genau an den Einmarsch der Amerikaner. Aber die blieben nicht lang. - Die Russen kamen und blieben! und damit begann für unsere Familie eine Zeit, die noch ein bisschen schwerer zu meistern sein sollte. Wir wurden sozusagen aus dem Sachsenhof gejagt und bei Leuten, die uns nicht kannten, untergebracht. Das geschah ja damals viel. Wie wurden bei einer Großfamllie in einer Kellerwohnung einquartiert.
Den Flügel durften wir erstaunlicherweise mitnehmen, als eins der wenigen Stücke, die uns blieben überhaupt.Wie gesagt, der Flügel kam mit, fand aber nirgends Platz. So landete er erst einmal für längere Zeit hochkant in einem sehr schmalen Schuppen.
All diese Begebenheiten trugen dazu bei, dass meine Großmutter, mittlerweile 68 Jahre alt, krank wurde und oft ins Krankenhaus gehen musste. Schwierigere Operationen konnte sie das eine oder andere mal besser durchstehen dank ihrer lange erlernten Atemtechnik, die sie ja für ihren Beruf hatte erlernen müssen. Am 29.10.56 verstarb sie dann, allein lebend, in dieser Kellerwohnung."

Die Enkelin und ihre Mutter waren bereits 1947 nach Westdeutschland übergesiedelt. aber Charlotte Viereck konnte sich dazu zunächst nicht entschließen und konnte später nicht mehr ausreisen, weil Bad Elster im sogenannten Uran-Sperrgebiet lag, was wegen des Uranabbaus in der Nähe (für Atomwaffen) vom russischen Militär abgeriegelt war und wo Reisen und Kontakte besonders limitiert waren. So konnten die Enkelin und ihre Mutter auch nicht an der Beisetzung von Charlotte Viereck teilnehmen.



Charlotte Viereck, Altersbild

Das letzte bekannte Foto mit dem Maler Hermann R.O. Knothe aus Bad Elster (mit Widmung vom 29.III 1955 von diesem)

Sterbeurkunde von Charlotte Viereck und ihrem 2. Ehemann

Weitere Bilder kann man in meinem anderen Blog zu sehen bekommen. Dort werden sämtliche Bilder und Texte, die ich von der Familie bekommen habe und von denen hier nur eine Auswahl gezeigt wurde, vorgestellt. Außerdem findet sich dort ein komplettes Rollenverzeichnis, das sie einst für die Staatsoper Dresden erstellt hat. Die Links dahin (der Artikel wurde wegen der Länge in zwei Teile aufgeteilt):

Teil 1:
http://operaonpaper.blogspot.de/2016/04/materialien-und-bilder-zum-leben-der.html
Teil 2:
http://operaonpaper.blogspot.de/2016/04/materialien-und-bilder-zum-leben-der_30.html


Charlotte Viereck, 1920, als Godiva in Hugo Kauns Oper "Der Fremde"

Above you find the biography of the German singer Charlotte Viereck, which was assembled by me from materials which the granddaughter of her has sent to me. The complete photos with all the inscriptions on the backs are published in my other blog. Here you can find a complete list of her roles and dive even more deeper into the life of Charlotte Viereck. The links:

Part 1:
http://operaonpaper.blogspot.de/2016/04/materialien-und-bilder-zum-leben-der.html
Part 2:
http://operaonpaper.blogspot.de/2016/04/materialien-und-bilder-zum-leben-der_30.html

Schellack im Web:Die Discography of American Historical Recordings (DAHR)

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Rosalia Chalia (1864-1948)



Bei meinen Reisen durch die Welt des Internets stoße ich immer wieder auf wichtige Quellen für diskographische Angaben und auch auf historische Aufnahmen, die über die betreffende Website zugänglich sind. Auf solche wertvollen Seiten möchte ich in meinem Blog gerne hinweisen. 

So fand ich schon vor einiger Zeit die Encyclopedic Discography of Victor Recordings (EDVR) und wollte immer mal einen Artikel darüber schreiben. Sie brachte als Datenbank ein Verzeichnis aller akustischen und einiger elektrischen Victor-Aufnahmen und gab darüber hinaus die Möglichkeit, sich viele dieser Aufnahmen auch anzuhören. Als ich neulich wieder auf die Seite zugreifen wollte, stellte ich fest, dass es diese Victor-Diskographie so, wie ich sie kenne, nicht mehr gibt. Sie ist aufgegangen in einem größeren Projekt, der Discography of American Historical Recordings (DAHR), Die Vorteile blieben aber erhalten: neben den Angaben zu den Victor Matrixnummern (unter Heranziehung der originalen Aufnahmebücher) kann man Titel in voller Länge abspielen. Dazu sucht man am besten nach dem Künstler und bekommt dann eine Liste mit seinen Aufnahmen angezeigt, wobei auch angegeben ist, welche Titel man anhören kann. Wenn man auf eine Angabe klickt, kommt man auf eine Seite, die dann nur dieser einzigen Aufnahme gewidmet ist und alle veröffentlichten Bestellnummern, aufgenommenen Takes mit Datum sowie weitere Angaben aus den Aufnahmebüchern angibt. Dort findet man dann auch einen Flash-Player, über den man das Stück anspielen kann. Dieses Angebot besteht nicht bei allen Titeln, Manche Titel sind verschollen und in Sammlungen nicht zu finden. Andere sind noch nicht erfasst. Es bleibt zu hoffen, dass es im Laufe der Jahre immer mehr Sounddateien werden und dass man diese eines Tages auch kostenlos herunterladen kann.

Auf der neuen DAHR Website sind auch die Verzeichnisse der Aufnahmen von Brunswick, Columbia und Okeh, sowie die Angaben zu Berliner Records (1892-1900) in die Datenbank eingebettet. Das macht es schwieriger, einfach mal zu stöbern und zu blättern, und man muss sich immer wieder neue Suchanfragen ausdenken, um übersichtliche Verzeichnisse studieren zu können. Ich habe auch bei den neu hinzugekommenen Schallplattenmarken noch keine Aufnahme gefunden, die man hätte anhören können. Dies ist wohl geplant, aber noch nicht umgesetzt. Bei der Listung der Aufnahmen sind bislang vor allem die frühen Aufnahmen und Aufnahmen mit Populärer Musik erfasst. Ein paar Versuche ergaben z.B.: Sigrid Onegin oder Tino Pattiera, die beide Brunswick-Aufnahmen gemacht haben, sind nicht gelistet. Von Alexander Kipnis tauchen ein paar elektrische Columbia-Titel auf, von Ernst Wolff gar nichts. Dafür findet man, wenn man nach Francesco Daddi sucht, eine Liste mit 23 Victor-Titeln, ca. 90 Columbia-Titeln sowie 6 Grammophon- und eine Zonophon-Aufnahme. Von diesen  120 Titeln sind leider nur sieben Titel anhörbar, und zwar alles Victor-Aufnahmen.
Von Hulda Lashanska sind aus den Jahren 1916-1932 insgesamt 82 Aufnahmen gelistet, sowohl von Victor als auch von Columbia. Davon kann man jedoch keine einzige anhören. 

Fazit: Ein vielversprechendes Projekt, das weiter ausgebaut werden sollte und zumindestens was die Victor -Aufnahme angeht, unschlagbar ist in der Informationsfülle. Die Menge der auf der Website anhörbaren Titel ist noch deutlich steigerungsfähig!



So sieht die Seite aus! Allgemeine Informationen unter "Ressources", Zugriff auf die Datenbanken unter "Search"

Link: http://adp.library.ucsb.edu/index.php/resources


Wie ich bereits erwähnte, kann man die Titel nicht herunterladen. Man kann sie aber natürlich in Echtzeit aufnehmen, wenn der eigene Computer dafür eingerichtet ist (Mein neuester Computer hat eine ins Motherboard integrierte Soundkarte, die keine Aufnahme zulässt. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ihn nicht gekauft...!).. Vor zwei Jahren habe ich mir die Mühe gemacht und ein paar frühe Victor-Aufnahmen meines Pseudonymgebers Emilio de Gogorza aufgenommen. Da es in meinem Blog möglichst zu jedem Artikel immer auch Musik geben soll, möchte ich diese hier teilen. 

De Gogorza war ein Pionier der Schallplattenaufnahme und von Anfang an bei Victor dabei. In der Datenbank gibt es 595 Einträge von ihm mit Aufnahmen zwischen 1900 und 1928. Davon sind z.Zt. 46 anhörbar. Ein oder zwei, die ich damals aufgenommen habe, sind nicht mehr dabei. Vielleicht werden sie irgendwann wieder freigegeben.

Man hört, dass das Vorbild von de Gogorza der Bass Pol Plancon war. Er singt wie dieser immer sehr kultivierte Linien und mit schönem Legato, ohne veristische Gefühlsausbrüche, Für die deutschen Leser hier noch die Auszüge aus dem Sängerlexikon:


Chalia, Rosalia, Mezzosopran/Sopran, * 17.11.1864 Havanna, † 16.11.1948 Havanna; ihr eigentlicher Name war Rosalia Herrera del Castillo; sie war die Tochter eines Großadmirals der spanischen Marine. Bereits mit acht Jahren begann sie zu singen, mit zwölf sang sie bei einem Empfang für den amerikanischen Präsidenten Grant. Sie studierte bei Sbriglia in Paris und bei Coronaro in Mailand. Noch ehe sie ihre Karriere aufnahm, heiratete sie und zog sich aus dem Musikleben zurück. 1894 schloß sie sich dann doch der Hinrichs Opera Company an. 1898 kam sie an die Metropolitan Oper New York, wo sie als Santuzza debütierte, aber sonst kaum in Erscheinung trat. (Sie sang dort einmal die Santuzza und einmal die Aida). Sie unternahm anschließend eine Tournee mit der Damrosch-Ellis Opera Company und trat 14 Jahre hintereinander an der Oper von Mexico City auf. 1900-08 leitete sie eine eigens von ihr zusammengestellte Operngesellschaft, mit der sie Kuba, Mexiko, Mittelamerika und Venezuela bereiste. Sie beherrschte rund 50 Partien sowohl aus dem Sopran- als auch aus dem Mezzosopran-Bereich. 1916 stand sie in Venezuela letztmalig auf der Bühne. Sie lebte dann in New York und machte sich um die Einführung junger spanischer und südamerikanischer Sänger in den USA verdient. 1947 kehrte sie in ihr Geburtsland Kuba zurück.

Sie gehört zu den ersten Sängerinnen, die Schallplattenaufnahmen gemacht haben. Bereits 1896 sang sie auf Bettini-Zylindern; 1900 entstanden Zonophone- Platten, seit 1901 Aufnahmen auf Victor, von denen die letzten 1913 erschienen. Alle zeigen eine hervorragend geschulte, warm timbrierte Sopranstimme von hervorragender Technik.
[Lexikon: Chalia, Rosalia. Kutsch/Riemens: Sängerlexikon, S. 4107 (vgl. Sängerlex. Bd. 1, S. 613 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]


de Gogorza, Emilio, Bariton, * 29.5.1872 Brooklyn/New York als Sohn spanischer Eltern, † 10.5.1949 New York. Er kam als Kind von zwei Monaten nach Spanien, erhielt teils dort, teils in Frankreich und England seine Erziehung. Er sang als Knabe im Choir of the Brompton Oratory in London und nach seinem Stimmbruch in St. George's in Windsor. Der Herzog von Norfolk riet dringend zu einem professionellen Gesangstudium, das er dann in Nordamerika absolvierte. Später war er noch in Paris Schüler des Pädagogen Bourgeois. In den USA studierte er bei Moderati und Agramonte in New York. Er debütierte 1897 in New York in einem Konzert, in dem auch die berühmte Primadonna Marcella Sembrich auftrat, die er dann als assisting Artist auf einer Tournee begleitete. Er wurde schnell als Konzertsänger in Amerika bekannt, vor allem aber durch seine vielen schönen Schallplattenaufnahmen. Lange Jahre war er der künstlerische Leiter der Victor Company (eines der größten Schallplatten-Unternehmen der Welt). Auf der Bühne ist er nie erschienen, angeblich weil ihn eine starke Kurzsichtigkeit beim Bühnenspiel behinderte. Einige Jahre war er seit 1911 mit der gefeierten Sopranistin Emma Eames (1865-1952) verheiratet, mit der ebenfalls ausgedehnte Konzertreisen unternahm. Insgesamt ist er in 17 großen Konzerttourneen in Nordamerika aufgetreten; er sang dort als Solist mit allen führenden Orchestern zusammen und stand im Mittelpunkt zahlreicher Musikfeste. Er ist bis in die dreißiger Jahre aufgetreten und war seit Mitte der zwanziger Jahre auch pädagogisch tätig. 1926-40 leitete er als Direktor die Gesangsabteilung des Curtis Institute of Music in Philadelphia. Zu seinen Schülern gehörten u.a. John Brownlee und Conrad Thibault. - Der Künstler besaß eine der schönsten Baritonstimmen seiner Zeit, sowohl durch ihre dunkle Tonfülle als auch durch ihre musikalische Aussagekraft ausgezeichnet.

Emilio de Gogorza gehört zu den Sängern seiner Epoche, die die meisten Schallplatten hinterlassen haben. Diese erschienen unter verschiedenen Künstlernamen; die erste Aufnahme auf Berliner Records bereits 1898 unter dem Namen E. Francisco. Als Carlos Francisco sang er auf Zonophone (1900-01), auf Climax (ca. 1901), auf Eldrige R. Johnson Records und auf Victor (1903-05); unter dem Namen Edward Franklin erschienen Aufnahmen bei Zonophone und auf der Marke Climax; als M. Fernand auf Eldridge R. Johnson Records und auf Victor, als Herbert Goddard auf den beiden gleichen Marken zu hören, unter seinem wirklichen Namen Emilio de Gogorza auf Victor; hinzu kommen (unter diesem Namen) Edison-Zylinder und -Platten. Seine Victor-Aufnahmen erschienen seit 1904, und seitdem exklusiv auf dieser Marke, bis 1928. Darunter finden sich Duette mit Emma Eames, Enrico Caruso, Marcella Sembrich und Tito Schipa. Erst viel später kam eine elektrische Aufnahme, das Lied »Voici que le printemps« von Debussy, zur Veröffentlichung.
[Lexikon: de Gogorza, Emilio. Kutsch/Riemens: Sängerlexikon, S. 5439 (vgl. Sängerlex. Bd. 2, S. 816 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]




Der junge Emilio de Gogorza (1872-1949)





Emilio de Gogorza - Early Recordings from the DAHR


  1. Don Giovanni: La ci darem la mano (Mozart), as Carlos FRANCISCO, with
      Rosalia CHALIA, Victor 3401 (no matrix), rec. 24.V.1901
  2. Serenata Aragomesa (unknown composer), as Carlos FRANCISCO, with
      Rosalia CHALIA, Victor 3403 (no matrix), rec. 24.V.1901
  3. Vivo e t'amo (Campana), as Carlos FRANCISCO, with Rosalia CHALIA
      Victor 3404 (no matrix), rec. 24.V.1901
  4. Carmen: Si tu m'aimes (Bizet), as Carlos FRANCISCO, with Rosalia CHALIA
      Victor 3406 (no matrix), rec. 24.V.1901
  5. Barbiere di Siviglia: Largo al Factotum (Rossini), as Signor Carlos FRANCISCO
      Victor 3056 (no matrix), rec. 22.I.1901
  6. The lost chord (Sullivan), as Signor Carlos FRANCISCO
     Victor 3057 (no matrix), rec. 22.I.1901
  7. Cancion National Chilena, as Signor Carlos FRANCISCO
      Victor 3266 (no matrix), rec. 12.IV.1901
  8. Martha: Canzione del Porter (Flotow), as Signor Carlos FRANCISCO
       Mx. B-1106 (Take 2), Victor 2708, rec. 11.III.1904
  9. Dormi pure, Romanza (Scuderi) , as Signor Carlos FRANCISCO,     
      Mx. B-1456, Victor 1343 (Probably Take 1; Take 4 from a later date was also 
      issued), rec. 6.VI.1904

From my own collection two more records, which just fit in well:

10. La Sevilliana (Yradier), mx. B-1764, Victor 4162, rec. 12.X.1904

11.  La Sonnambula: Vi ravviso (Bellini), as Signor FRANCISCO, Mx. B-1459, 
       Victor 1342, rec. 25.III.1902 

All recordings were issued as single sided 10 inch records (25 cm). Nos. 1-5 and 7, 9, 11 are with piano accompaniment, No. 6 is with organ and 8 and 10 with "orchestra".



DOWNLOAD MP3 256 KB/s


Emilio de Gogorza Victor 4162, Mx. B-1764, rec. 12.X.1904

Emilio de Gogorza as Sig. Francisco, Mx. B-1459, Victor 1342, rec. 25.III.1902



Sticker on the back of Victor 4162 - 1,00 Dollar each



In this article I recommend to you the Website of the Discography of American Historical Recordings (DAHR), which is the succesor to the old Encyclopedic Discography of Victor Recordings (EDVR). In the introduction they write:



Welcome to the Discography of American Historical Recordings (DAHR), a database of more than 130,000 master recordings made by American record companies during the 78rpm era. It is part of the American Discography Project (ADP)—an initiative of the University of California, Santa Barbara and the Packard Humanities Institute that is edited by a team of researchers based at the UCSB Library. The DAHR is an expansion of the Encyclopedic Discography of Victor Recordings (EDVR) database. It incorporates all the contents of the former EDVR database and adds previously published discographic works under license from various publishers, folding them into the search and display framework of DAHR.



Additional to the acoustic Victor matrix numbers there is also a database of Columbia, Brunswick, early Berliners (1892-1900) and Okeh. In the Victor section many or some, depending on your view, recordings are listenable in full lenght. I have recorded some time ago a few early recordings of Emilio de Gogorza, who is one of the recording pioneers of serious music, together with Rosalia Chalia and Ferruccio Giannini, the father of Dusolina Giannini. The playlist can be found above with a few recordings between 1901 and 1904, There are 588 entries for de Gogorza in the database, and you can listen to 46 of his recordings. As you can not download the titles, you must record them in real time - an exercise I undertook for a few titles whch I now share with you.

A biographical article of Emilio de Gogorza is on the Marston website (relaunch in new design!): http://www.marstonrecords.com/collections/singer/products/degogorza

For Rosalia Chalia, of whom you hardly can find some useable pictures in the web, there is also a Marston CD with a biographical article: http://www.marstonrecords.com/collections/singer/products/chalia 
Ward Marston writes: Chalia photos are extremely scarce. Despite efforts to find more photos, Marston has utilized all that could be located.

If you like to hear Ward Marston chat about Chalia (and see some photos of her), you can do it on Youtube: 

https://www.youtube.com/watch?v=emKuJbuP4jE
https://www.youtube.com/watch?v=W49CFni8wYI

The DAHR-website: http://adp.library.ucsb.edu/index.php/resources




Sticker on the back of Victor 1342, 60 cent each







Die Lebensgeschichte von Bruno-Seidler Winkler (1880 - 1960)

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Bruno Seidler-Winkler war ein universeller Musiker, der sein Leben hauptsächlich in den Dienst der Schallplatte gestellt hat. Am bekanntesten für Sammler wurde er dadurch , dass er zwischen 1903 und 1923 Aufnahmeleiter bei der Deutschen Grammophon war und bei unzähligen Aufnahmen der Klavierbegleiter oder Orchesterdirigent und Arrangeur des Grammophon-Orchesters war. Absolutes Gehör, Wendigkeit und blitzschnelle musikalische Auffassungsgabe sowie technisches Verständnis für die besonderen Bedingungen der Schallaufnahme zeichneten ihn aus und machten ihn zum universellen musikalischen Begleiter und Produzenten in der Frühzeit und Blütezeit der Schallplatte.

Bruno Seidler-Winkler
Vor einigen Jahren (ca. 2005 oder eher) erschien in Sammlerkreisen eine CD, auf der sein Sohn Ralph Winkler über das Leben seines Vaters erzählte. Obwohl ich diese nur als Kopie habe und das Original-Cover nicht kenne, möchte ich sie hier teilen, angeregt durch den Artikel meines Blog-Freundes Satyr (http://satyr78kl.blogspot.de/2016/06/bruno-seidler-winkler-1936-1939.html ).

Biographische Erzählungen sind nie objektiv, sondern beinhalten Geschichten, die der Erzähler nach seinem Erleben umgestaltet hat und die seiner Lebenswirklichkeit entsprechen. Auch die Erzählungen von Ralph Winkler enthalten Aussagen, die man hinterfragen kann und die nicht immer die ganze Wahrheit wiedergeben (können). Dennoch kann man einige Fakten zusammenstellen, die das Leben von Bruno Seidler-Winkler in den wichtigsten Umrissen erkennen lassen.

Bruno Seidler-Winkler wurde 1880 in eine kinderreiche Familie geboren. Sein Vater leitete das Seidler-Orchester (ein professionelles Klassik- und Unterhaltungsorchester) in Berlin und war Klavierstimmer. Bruno lernte bereites mit vier Jahren das Klavierspielen und musste schon früh durch Auftritte in Tanzlokalen etc. mit für das Familieneinkommen sorgen. Er arrangierte, spielte vom Blatt, transponierte vom Blatt und hatte ein Ohr für das, was klingt und wirkt. Früh arbeitete er bei der Edison-Gesellschaft, allerdings bestimmt nicht ab 1888, wie Ralph Winkler nahelegt, sondern vielleicht ab 1898 oder 1899. 1903 wechselte er zur Deutschen Grammophongesellschaft und wurde künstlerischer Direktor dieser Schallplattenfirma und damit verantwortlich für die künstlerische Seite der Aufnahmen unter Berücksichtigung der technischen Möglichkeiten. 1923, also in der Zeit der Inflation und Armut in Deutschland, wollte er zur Brunswick nach Amerika wechseln. Nach knapp zwei Jahren wurde er vertragsbrüchig und kehrte nach Berlin zurück, weil er den Posten des Chefdirigenten beim neugegründeten Rundfunk-Symphonieorchesters Berlin angeboten bekam (Funkstunde Berlin). Parallel arbeitete er für die Schallplattenfirma Tri-Ergon. 1933 nach dem Machtantritt der Nazis musste er den Posten aufgeben, weil er als Jude bezeichnet wurde. Ralph Winkler deutet an, dass ein paar jüdische Vorfahren im Stammbaum waren. Dass seine Entlassung hauptsächlich daran lag, dass er einen amerikanischen Wagen fuhr und gerne französische Instrumente verwendete, ist vermutlich eher eine schöne Legende von Ralph Winkler. So hatte BSW wohl ab 1933 Berufsverbot, bis ihn 1935 die Electrola, die in englischem Besitz war, als Dirigent und Begleiter einstellte. Hier arbeitete er auch mit dem Meister-Sextett, den Resten der aufgelösten Comedian Harmonists. 1943 endete kriegsbedingt die Aufnahmetätigkeit in Berlin, und er wurde zusammen mit seiner Frau kriegsdienstverpflichtet für die Truppenbetreuung. Ralph Winkler erzählt, dass er und seine Frau vierhändig für Soldaten Klavier spielten und andere Musiker und Sänger bei Truppenkonzerten begleitete.
Nach dem zweiten Weltkrieg arbeitete er noch als Arrangeur beim RIAS Berlin und für die Rixdorfer Blasmusik, trat aber nicht mehr auf, weil sein Gehör stark gelitten hatte. 1960 erhielt er zum 80. Geburtstag das Bundesverdienstkreuz und starb wenige Wochen danach. Manches von seinem Charakter bleibt undeutlich, aber die Erzählungen seines Sohnes lassen doch manche Anekdote lebendig werden. Am Ende der CD werden noch zwei Aufnahmen mit Marcel Wittrisch vorgestellt, von denen er eine arrangiert hat..

Teile der Erzählungen von der CD sind abgedruckt auf der Website "Podium Wolfgang Wendel" (siehe hier). Die Bilder habe ich auch von dort kopiert. Ich hoffe, dass Herr Wendel nichts dagegen hat und empfehle das Studium seiner zahlreichen Beiträge über Musiker und historische Aufnahmen. Er bietet auch selbst produzierte CDs an, vor allem mit historischen Geigenaufnahmen von Vasa Prihoda und Georg Kulenkampff. Es ist möglich, dass die Ralph Winkler-CD von Herrn Wendel selbst herausgegeben wurde. Ich habe sie aber in seinen Verzeichnissen nicht gefunden, und es ist auch nicht zu erkennen, ob die Website in den letzten Jahren gepflegt wurde (die letzten angegebenen Termine sind von 2013).


Bruno Seidler-Winkler mit Frieda Hempel



"Mein Vater Bruno Seidler Winkler" - unknown interview CD with his son Ralph Winkler

(tracked and tagged by me)



DOWNLOAD MP3







Bruno Seidler-Winkler mit seinem Sohn Ralph


Here you can get an Interview CD (in German) with the son of Bruno Seidler-Winkler about his life and work. He also tells anecdotes about Richard Strauss, Marcel Witrisch and others. Among collectors BSW is known as the chief pianist, arranger and conductor of the Deutsche Grammophon Gesellschaft from 1903 until 1923, i.e. nearly the whole acoustic area. He participated in thousands and thousands of recordings and guaranteed the artistical quality of the recordings for the Deutsche Grammophon Gesellschaft. From 1925 until 1934 he worked for the German Broadcast as principal conductor of the Symphony orchestra. In parallel he recorded for the short-lived record company Tri-Ergon. Under the Nazis he lost the work at the broadcast (maybe because of some Yewish ancestors) and continued working for the Elctrola from 1935 until 1943 when due to the war recordings stopped. Until the end of the war he served as musical entertainer and accompanist for singers for concerts for soldiers. After the war he worked a few years as an arranger and retired, becaus his hearing was impaired. In 1960 he died.
You can hear him accompanying on nearly every acoustical German Grammophon record and on some late recordings in the blog of Satyr, whose article inspired me to look for informations about this recording pioneer and versatile musician. Hear him conducting music for the Olympic games, which were held in Berlin as a big Nazi propaganda event nearly exactly eighty years ago.

Satyr: http://satyr78kl.blogspot.de/2016/06/bruno-seidler-winkler-1936-1939.html

A blog where you can find some more photos and a few informations about the CD:
http://www.podium-wendel.de/222.html


Ralph Winkler, born 1924 in New York


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