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Datierung der as/ar Aufnahmen

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Die Datierung der Aufnahmen kann in etwa bis auf wenige Monate genau vorgenommen werden, auch wenn nur ein einziges Aufnahmedatum wirklich gesichert bekannt ist (885/886 as am 16.9.1922). Es gibt aber einige Quellen und Hinweise, die im folgenden zusammengestellt werden.

Die Original-Aufnahmebücher der Deutschen Grammophon sind verschollen und vermutlich im Krieg vernichtet. In England sind bei der HMV noch Register vorhanden, die die Katalognummern in numerischer Reihenfolge aufführten. Jeder Katalognummer wurde eine Aufnahme zugeordnet, wobei die Matrizennummer der Aufnahme ebenfalls festgehalten wurde. Als Datum wurde jedoch der Tag der Zuordnung der Matrize zur Katalognummer eingetragen und nicht das Aufnahmedatum. Diese Registrierung wird aber kurz nach der Aufnahme (einige Tage bis Wochen) vorgenommen worden sein. Das früheste "register date", wie Allan Kelly es mir aus England übermittelte, ist der 26.2.1920 für 16/17/19 as. In einer Anlage ist die Aufstellung von Allan Kelly mit den bekannten Daten beigefügt.

Mitte 1921 wurden die Register-Bücher im Zuge der Trennung zwischen HMV und der Deutschen Grammophon AG von Deutschland nach England gebracht. Spätere Aufzeichnungen liegen nicht vor.

Es kann angenommen werden, dass die neue Matrizennummernserie as/ar ungefähr im Oktober oder November 1919 begonnen wurde, wobei zunächst nur 25cm-Aufnahmen gemacht wurden. Etwas später, ungefähr im Dezember 1919 oder mit Beginn des Jahres 1920 begannen dann die 30cm-Aufnahmen.  15 bis 19 as wurden im Feb. 1920 registriert, 155 bis 158 as im April und bis 205 as im August usw. (siehe Anlage. Bei 175 as ist es fraglich, ob es sich um einen Druckfehler handelt.) Wahrscheinlich die letzte im Jahr 1920 ins Register eingetragene Nummer ist 237 as. Sehr wahrscheinlich sind jedoch auch später eingetragene  Aufnahmen noch im Jahre 1920 entstanden. War der Aufnahmeort bisher wohl immer Berlin gewesen, folgen nun einige Aufnahmetouren ins Ausland. Zwischen 310 und 322 as entstehen einige Aufnahmen in Dänemark, die allgemein unter Sammlern auf Dezember 1920 datiert werden, wobei mir die Quelle dafür nicht bekannt ist. Evtl. sind sie auch erst Anfang 1921 entstanden, da sie erst im April 1921 ins Register eingetragen  wurden.

Die Jahreswende zu 1922 markieren in etwa die Aufnahmen von Arthur Nikisch, die kurz vor seinem Tode am 22.Jan. 1922 entstanden sind (639 bis 644 as). Von 661 as (Bohnen) wird von einer Testpressung, die mit März 1922 datiert ist, berichtet.
885/86 as (zusammen mit 1741/42 ar) wurden am 16.9.1922 in der Schweiz aufgenommen. Das Datum ist aus einer Gagenrechnung eines der beteiligten Musiker über H. Woessner ermittelt worden. Die Aufnahmen entstanden im Musikhaus Hüni in Zürich.

Wo die Grenze zum Jahr 1923 anzusiedeln ist, ist wieder ungewiss, vermutlich um 1080 as herum. Eine unveröffentlichte Testpressung von Michael Bohnen (1097 as) trägt das Datum 23.I.1923, wobei unklar ist, ob es das Aufnahmedatum oder das Datum der Pressung angibt.
Das nächste bekannte Datum ist der Juli 1923. Nach Angaben aus England schrieb Selma Kurz einen Brief an ihre Tochter Desi Halban aus dem Hotel Adlon in Berlin, wo sie die Aufnahmen mit Vasa Prihoda (1285 bis 1292 as) erwähnt und beschreibt. Dieser Brief ist von Ende Juli 1923 datiert. Damit werden die Angaben aus dem Buch von Desi Halban über diese Aufnahmen korrigiert, die diese als vor 1919 entstanden ausweisen. Einige Selma-Kurz-Diskographien haben diesen Irrtum übernommen. (Die LP Pearl GEMM 259 gibt ohne weitere Belege als Aufnahmedatum Okt. 1922 für diese Aufnahmen an). 

Die Aufnahmen mit Lauritz Melchior (1481 bis 1491 as) werden allgemein auf den November 1923 datiert. Die Jahreswende zu 1924 wäre danach kurz nach 1500 as festzulegen.

Für das Jahr 1924 sind keine weiteren Daten bekannt. Die Nummern 1829 as (Kurz) und 1834 as (Ivogün) werden auf der oben genannten LP auf Dez. 1924 datiert, was korrekt sein könnte. Danach würden die Aufnahmen im Jahr 1925 zwischen ca. 1835 as und 1865 as beginnen.

Ende 1925 oder spätestens Anfang 1926 wurde das elektrische Aufnahmeverfahren eingeführt, was für akustische Aufnahmen das Ende bedeutete. Es ist möglich, dass auch über die höchste bekannte Nummer 2212 as hinaus noch weitere Aufnahmen in der Serie gemacht wurden, aber nicht mehr veröffentlicht wurden, da sie nicht mehr verkäuflich waren. Andererseits ist ein Fall bekannt, wo eine Schallplatte erst 1928 erstmalig erschien (2007/8 as, Helge Lindberg), vermutlich, um nach dem Tod an den Sänger zu erinnern.



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