Hans Duhan als Daniello in "Jonny spielt auf" (von Ernst Krenek, Uraufführung 1927) |
Ich danke meinem Leser „oliver“, der mir eine Mail schrieb und mich darauf hinwies, dass die „Schöne Müllerin“ mit Hans Duhan auf der Seite von CHARM heruntergeladen werden kann. Das freut mich einerseits, andererseits hat es mich auch in bisschen enttäuscht, denn ich wollte diesen Zyklus gerne selbst veröffentlichen und habe 10 Jahre gebraucht, um alle Platten zusammenzutragen. Ich bin nur noch nicht zum Bearbeiten der Aufnahmen gekommen. Nun brauche ich mir die Arbeit nicht mehr zu machen. Dafür sind die Überspielungen bei CHARM sehr gut, und so habe ich sie in MP3-Dateien übertragen und veröffentliche sie hier in dieser Form. Bei CHARM muss man sie einzeln als FLAC-Dateien herunterladen und dann noch in die richtige Reihenfolge bringen. Diese Arbeit habe ich Ihnen nun erspart…
Hans Duhan ist ein faszinierender Sänger, der aber zeitweise Probleme mit seiner Stimme hatte (sie klingt manchmal, besonders bei seinen Opernaufnahmen, die er ca. 1922 bis 1924 für Odeon machte, etwas rauh und verschlissen). Vielleicht auch deshalb fing er früh an, als Regisseur und Spielleiter zu arbeiten. Dr. Anton Odelga berichtet im Text zur Preiser–LP LV 196, die dem Sänger gewidmet ist, von einer Stimmkrise, die aufgrund von früher Überanstrengung dazu führte, dass er ein Jahr pausieren musste und danach oft nur noch kleinere Partien übernehmen konnte. Sein Wirkungsort war die Wiener Oper, wo er auch bis 1940 noch gesungen hat. Die Statistik der Oper, die man im Internet abrufen kann, verzeichnet seine vielen Auftritte und Tätigkeiten, die bis zum Dirigieren gingen. Er war wohl einfach unentbehrlich!
Später war er noch als Pädagoge geschätzt und gesucht. Das Sängerlexikon schreibt:
Duhan, Hans, Bariton, * 27.1.1890 Wien, † 6.3.1971 Wien; Ausbildung an der Wiener Musikakademie, wo er neben Gesang auch Klavier- und Orgelspiel studierte. Debüt 1910 am Stadttheater von Troppau (Opava) an dem er bis 1913 auftrat, 1913-14 am Stadttheater von Teplitz-Schönau engagiert. 1914 an die Hofoper von Wien, die spätere Staatsoper, berufen, deren Mitglied er bis zum Ende seiner Bühnenlaufbahn im Jahre 1940 blieb. In Wien erlangte Hans Duhan große Popularität, ebenso bei den Festspielen von Salzburg, bei denen er sowohl in Mozart-Partien als auch in anderen Rollen, nicht zuletzt auch als Konzertsänger, immer wieder auftrat. Bei den Salzburger Festspielen sang er im einzelnen 1922 den Don Giovanni, 1922 und 1927 den Grafen in »Figaros Hochzeit«, 1928 den Papageno in der »Zauberflöte«, 1935-36 den Melot im »Tristan«, bis 1937 gab er dort Liederabende, die vom Festspielpublikum sehr geschätzt wurden. Er wirkte in Wien auch am 4.10.1916 in der Uraufführung der Neubearbeitung der Richard-Strauss-Oper »Ariadne auf Naxos« als Musiklehrer mit, 1934 in der Uraufführung der Lehár-Operette »Giuditta« (20.1.1934). Er gastierte 1922 in Amsterdam (und nochmals 1924 bei einem Gastspiel des Ensembles der Wiener Staatsoper mit »Ariadne auf Naxos«). Aus seinem Repertoire für die Bühne sind ergänzend noch der König Salomon in Goldmarks »Königin von Saba«, der Amfortas im »Parsifal«, der Frank in der »Toten Stadt« von Korngold, der Scarpia in »Tosca« und der Escamillo in »Carmen« zu nennen. 1930 kreierte er den Liederzyklus »Reisetagebuch aus den österreichischen Alpen« von Ernst Křenek. 1938 sang er in Wien in der Uraufführung des Oratoriums »Das Buch mit sieben Siegeln« von Franz Schmidt. Seit 1932 Professor für Operndramatik an der Wiener Musikakademie; er trat auch als Regisseur, u.a. an der Wiener Staatsoper, und als Dirigent in Erscheinung und komponierte mehrere Vokalwerke. Berühmter Gesangpädagoge. – Warm timbrierte, ungewöhnlich modulationsfähige Stimme; neben seinem weitläufigen Opernrepertoire wurde der Künstler als Konzert- und vor allem als Liedersänger bewundert.
Seine Stimme ist auf Odeon- und HMV-Platten erhalten (hier u.a. vollständige Zyklen »Schöne Müllerin« und »Winterreise«).
[Lexikon: Duhan, Hans. Großes Sängerlexikon, S. 6461/2
(vgl. Sängerlex. Bd. 2, S. 968) (c) Verlag K.G. Saur]
Hier ist seine Aufnahme der „Schönen Müllerin“, die zwar auch nicht in hoher Auflage verbreitet wurde, aber sich in ganz Europa verkaufte. Bei meiner zusammengetragenen Gesamtaufnahme finden sich Pressungen der deutschen Electrola, der englischen, österreichischen und der tschechischen His Masters Voice ("Gramola"). Zwei weitere bei CHARM angegebene Nummernserien, die ich nicht ganz zuordnen kann, verweisen auf weitere Erscheinungsorte. Hier werden nur die Matrix-Nummern und die HMV-Bestellnummern angegeben, wobei BK 25 cm-Platten und CK 30 cm-Platten bezeichnen. Laut CHARM wurden von jedem Titel 2 takes aufgenommen. Es kann sein, dass manche unveröffentlicht blieben oder alle für verschiedene Pressungen verwendet wurden. Ich gebe die takes so wieder (erkennbar an der -1 oder -2 hinter der Matrix-Nummer), wie CHARM sie zur Verfügung stellt. Meine einzige bekannte Abweichung: Auf meiner Electrola-Pressung (EJ 324) von Nr. 12 wurde take 1 verwendet.
Die schöne Müllerin (Schubert)
Hans Duhan – Bariton, Ferdinand Foll – Klavier
HMV, aufgenommen 21.IV.1928 (Nr. 1 – 6) 26.IV.1928 (Nr. 7 – 17) und 27.IV.1928 (Nr. 18 - 20) in Wien, Bestellnummern (HMV) E 509 -515 und D 1466 - 1468
1. Das Wandern (BK 2901-2) | |||
2. Wohin? (BK 2902-2) | |||
3. Halt! (BK 2903-2) | |||
4. Danksagung an den Bach (BK 2904-1) | |||
5. Am Feierabend (CK 2905-2) | |||
6. Der Neugierige (CK 2906-2) | |||
7. Ungeduld (BK 2907-2) | |||
8. Morgengruss (BK 2908-1) | |||
9. Des Müllers Blumen (BK 2909-2) | |||
10. Tränenregen (BK 2910-2) | |||
11. Mein! (CK 2911-2) | |||
12. Pause (CK 2912-2) | |||
13. Mit dem grünen Lautenbande (BK 2913-1) | |||
14. Der Jäger (BK 2914-2) | |||
15. Eifersucht und Stolz (BK 2915-1) | |||
16. Die liebe Farbe (BK 2916-1) | |||
17. Die böse Farbe (BK 2917-1) | |||
18. Trockne Blumen (BK 2918-2) | |||
19. Der Müller und der Bach (CK 2919-2) | |||
20. Des Baches Wiegenlied (CK 2920-2) | |||
„oliver“ wrote me a mail and told me, that there is possibility to download the Schöne Müllerin sung by Hans Duhan at the site of CHARM. Thank you for this hint: I like this recording very much and have collected the shellacks during the past ten years, but I didn’t have the time to transfer them to MP3. So I can take the time for other projects and give you here the tracks I have downloaded from CHARM as MP3 and with correct tags.
PS. The next thing should be the Winterreise by the same singer, who began to record it on the same day when the last three Müllerin-sides were cut, and finished it in summer 1928. This set is even more hard to find (I have managed to get three or four records from it during the last years), but I have found a source in the web where you can get it and will try in the next days, to get in contact with these guys who made the first transfer to CD of this set.